Klaus Lage
Klaus Lage ist einer der erfolgreichsten deutschen Rockmusiker. Geboren wurde er am 16. Juni 1950 in Soltau. Seine Ausbildung zum Großhandelskaufmann brach er vorzeitig ab. Stattdessen zog er nach Berlin und sammelte berufliche Erfahrungen als Erzieher und Sozialarbeiter. Seine Liebe zur Musik trieb ihn bereits in den 1970er Jahren auf die Bühnen, damals gemeinsam mit dem Berliner Rock Ensemble, bei dem Lage Gitarre spielte und den Gesang übernahm. Das Quintett erlangte erste Aufmerksamkeit auf lokaler Ebene und erhielt sogar eine besondere Ehre, indem Regisseur Ulli Herzog zwei Reportagen über die Band für den SFB drehte. Dennoch verließ Klaus Lage das Ensemble und tourte als Liedermacher allein durch die Berliner Folk-Club-Szene.
Und es hat zoom gemacht!
Seine ersten Alben „Musikmaschine“ (1980) und „Positiv“ (1982) brachten ihm wohlwollende Kritiken ein, blieben jedoch weitestgehend unbemerkt in der deutschen Musiklandschaft. Erst das dritte Album „Stadtstreicher“ (1983) wurde auch ein kommerzieller Erfolg. 1984 erschien das Album „Schweißperlen“, auf dem auch der Song „1000 und 1 Nacht (Zoom!)“ enthalten war. Er wurde als Single ausgekoppelt und mutierte zum Riesenhit, der noch heute Kultstatus genießt. Weitere erfolgreiche Singles waren „Wieder Zuhaus“ und das gesellschaftskritische „Monopoli“, das bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.
Klaus Lage im Film und auf der Musicalbühne
Im Jahr 1985 kam der erste Schimanski-Kinofilm mit Götz George in der Titelrolle heraus. Berühmt wurde vor allem das Titellied „Faust auf Faust“, mit dem Klaus Lage erneut einen Kulthit landete. Von dem Song gibt es sogar eine englische Version mit dem Titel „Fists of Steel“. Auch am Titelsong des zweiten Schimanski-Kinofilms war Lage beteiligt. Zusammen mit Diether Dehm schrieb er „Now That You’re Gone“. Als Interpret konnte Joe Cocker gewonnen werden, Lage selbst spielte sogar im Film mit – in einer kleinen Rolle als Koch. Mit Götz George pflegt Lage seitdem ein freundschaftliches Verhältnis. Ab und zu trifft man sich, trinkt zusammen einen und redet über dies und das.
Im Jahr 1995 erweiterte Klaus Lage sein künstlerisches Repertoire erneut, als die Walt Disney Studios ihm anboten, die von dem amerikanischen Musiker Randy Newman komponierten Filmsongs aus „Toy Story“ für die deutsche Version zu bearbeiten und einzusingen. Im selben Jahr ging das Musical „Stars“ an den Start, das von Diether Dehm geschrieben worden war. Klaus Lage übernahm die Titelrolle und erwies sich als Publikumsmagnet. Die Vorstellungen im Nordhausener Theater waren stets ausverkauft.
Immer unterwegs
Klaus Lage, der den Beinamen „deutscher Joe Cocker“ trug, begleitete viele seiner Alben mit Konzerttourneen und trat auf großen und kleinen Bühnen in ganz Deutschland auf. Von 2002 bis 2005 war Lage zusammen mit seinem Keyboarder Bo Heart auf einer großen Tournee zum Album „Live zu zweit“ unterwegs. Ab Oktober 2006 gab er mehrere Konzerte zusammen mit Bo Heart und Lothar Atwell anlässlich seines Albums „Zug um Zug“. Dabei präsentierte er bekannte und neue Songs in neuen Arrangements, zum Beispiel gab es eine A-capella-Version seines Hits „1000 und 1 Nacht (Zoom!)“. 2007 veröffentlichte Lage vier aus dem Zeitraum 1985 bis 1991 stammende Alben neu eingespielt (remastered), denen er einige Bonustitel hinzufügte. Ein Jahr später wurde es Zeit für ein Best-Of-Album. Dieses trug den passenden Titel „Beste Lage“ und enthielt alle großen Erfolge und aktuelle Titel. Im selben Jahr brachte er auch sein Album „Nah und wichtig“ heraus, das wieder von einer Konzerttournee begleitet wurde.
Im Jahr 2010 versuchte Klaus Lage sich zum ersten Mal seit seinen Anfängen in Berlin wieder als echter Solokünstler. Nur mit seiner Gitarre stand er allein auf der Bühne. Die Tournee kam so gut an, dass er sie 2011 fortsetzte und einen Live-Mitschnitt veröffentlichte. Auch seine Tournee „Zeitreisen“, die 2012 startete, zeigte Lage als den rockenden Liedermacher, als den ihn seine Fans lieben. Passend zum Titel seiner Tour spannte er auf der Bühne einen musikalischen Bogen von den ersten Hits der 1980er Jahre bis in die Gegenwart.
Die Person Klaus Lage
Die Fans lieben an Klaus Lage vor allem seine Beständigkeit und Authentizität. Seine markante Stimme verfügt über einen hohen Wiedererkennungswert: ein wenig rauchig, gleichzeitig sanft und immer gefühlvoll. Seine Songtexte erzählen Geschichten, die Melodien gehen ins Ohr und animieren zum Mitsingen. Bei Konzerten lässt er gern seinen Sinn für Humor durchblitzen, etwa wenn er das Publikum zwischen den einzelnen Liedern mit Anekdoten unterhält.
Klaus Lage, großer Fan vom Fußballverein Werder Bremen, lebt seit 2008 in Bremen. Er hat ein eigenes Label gegründet, über das er schon Hörbücher für Random House und verschiedene Kabarettisten und Liedermacher produziert hat. Er blickt auf eine über 30-jährige Karriere als Musiker zurück, in der er zahlreiche Charterfolge feierte und Gold- und Platin-Schallplatten sammelte. Abseits der Bühne gilt er als humorvoller, bodenständiger Typ, der nie vergessen hat, wo seine Wurzeln liegen.