Credit: © Walter Müller, Börrstadt

Das Projekt Nobody Knows ist 2001 entstanden. In diesem Jahr hat sich die Band als Schülerband formiert. Vier Musikschulschüler haben in der Freizeit versucht, dem Alltag inmitten von Mozart und Vivaldi zu entfliehen. Durch Irish-Folk-Klassiker gewann die Band regional an Aufmerksamkeit. Im Jahr 2008 startete die Band ihr neues Album „we folk YOU“ und erhielt damit die Nominierung Landesjugendkulturpreis Sachsen-Anhalt, Kulturpreise der Stadt Stendal.

Damit begann die eigene Songschreiberei. Das Ende der Cover-Songs wurde mit der ARD-Produktion „Bei uns um die Ecke“ eingeläutet, im Radio gab es erste Auftritte, zum Beispiel mit dem MDR figaro.

Die Band brachte seit ihrem Bestehen 13 Alben, 4 Singles, 4 Musikvideos und 1 Live-DVD heraus. Weiterhin sind zwei Dutzend Sampler-Beiträge und Co-Produktionen mit anderen Musikbands wie Malasaners, Martin Rühmann-Band gefolgt.

Das erste eigene Album „Kleinstadtrhapsodien“ wurde mit dem „Deutschen Rock- und Poppreis“ gleich viermal ausgezeichnet (u.a. 1. Preis „Beste-Folk-Band 2014“).

Der stilistische Wandel ist charakteristisch für die Combo, die zwischen „konzeptioneller Konzeptlosigkeit mit ironischer Elastizität“ liegt. Den Stil, in dem Nobody-Knows sich in der Musik bewegt, nennt die Band „postmo-derne, bundesrepublikanische Folklore mit nordwesteuropäischer Note und ostokzidentaler Rhythmik“.

Das Kurt-Tucholsky-Album (2015) „Drei Minuten Gehör“ geht ganz auf den deutschen Schriftsteller ein und ist seit Jahresanfang 2016 auf der Liederbestenliste (Album des Monats März 2016).

Das neue Album „Urbane Camouflage“ geht neue Wege. Die Künstler kultivieren beißende Ironie und Selbstkritik an den anderen par excellence, dabei werden bestimmte stilistische Schubladen neu gemischt. Die beiden Gegensätze AfD Heimat-Geschwafel/Neo-Patriotismus gehen in den Sumpf der Idiotie über und versickern. Die Band widersetzt sich der „Idiotisierung“, Schwerpunkt ist Unterhaltung und Kritik. „Intelligenzflüchtende Besorgtbürger“ werden eingeladen, mitzusingen – subtil zu kritisieren – über die eigene Idiotie. So wird Selbstentlarvung das Instrument des Inhalts.