Veröffentlicht inNews

Udo Lindenberg – Zensur-Wahn: Sprachpolizei streicht in „Sonderzug nach Pankow“ rum

Nuschel-Rocker Udo Lindenberg hat Ärger mit der selbsternannten Sprachpolizei. Wegen eines einzigen Wortes…

Udo Lindenberg
© IMAGO / Bernd Elmenthaler

Lokörell gegen Missbrauch

Udo Lindenberg versteigert ein Bild. Der Erlös ist für den guten Zweck.

Nuschel-Rocker Udo Lindenberg („Cello“) hat Ärger mit der selbsternannten Sprachpolizei. Sein „Sonderzug nach Pankow“ wird zensiert. Wegen eines einzigen Wortes.

Udo Lindenberg bezeichnet Honecker als „Oberindianer“

Udo Lindenbergs legendärer Song „Sonderzug nach Pankow“ von 1983 – ein Klassiker, der sich über DDR-Staatschef Erich Honecker lustig macht – steht plötzlich im Fokus der Sprachwächter. Der Grund ist nicht etwa die spielerisch politische Provokation, sondern ein einziges Wort, das heute für eine sogenannte Woke-Minderheit verboten gehört.

+++ Udo Lindenberg knallhart: „Missbraucht, gefoltert, getötet und ausgerottet“ +++

In der vierten Zeile des Songs nennt Lindenberg Honecker „Oberindianer“. Ein Begriff, der damals für Schmunzeln sorgte, darf nun bei einem Auftritt in Berlin nicht mehr gesungen werden. Die Entscheidung fiel im Humboldt Forum, einer kulturellen Institution mit Sitz im rekonstruierten Berliner Stadtschloss, das großzügig vom Bund gefördert wird.

Sprachpolizei stellt klar: „Oberindianer“ diskriminiert

Am 16. und 17. November sollen dort acht Berliner Chöre im Rahmen des Events „Vielstimmig 2024“ eine Auswahl von Liedern singen – von Hanns Eisler bis Udo Lindenberg. Doch bevor die Sänger loslegen können, musste der Text von „Sonderzug nach Pankow“ einer Prüfung standhalten. Auf Anfrage bestätigt das Humboldt Forum: „Nach einer offenen Diskussion mit den Chören und der künstlerischen Leitung haben wir entschieden, das Lied ‚Sonderzug nach Pankow‘ zu singen und hierbei das Wort, das aus heutiger Sicht diskriminierend wahrgenommen werden kann, auszulassen.“

Die Stiftung betont, man wolle „mit Sprache und Bildern sehr sensibel und respektvoll umgehen“, besonders vor dem Hintergrund der historischen Bedeutung des Ortes und der dortigen Sammlungen.



Lindenbergs Lied muss sich dem intoleranten selbsterklärten Zeitgeist einer Minderheit beugen – eine Entscheidung, die zeigt, dass selbst Kult-Hits nicht vor dem Deutungshoheitsanspruch einer Möchtegern-„Besser-Menschen“-Minderheit gefeit ist.

DAS ist die Lied-Passage:

Entschuldigen Sie ist das der Sonderzug nach Pankow-
Ich muss mal eben dahin
Mal eben nach Ost-Berlin
Ich muss da was klärn mit eurem Oberindianer
Ich bin ein Jodeltalent und will da spieln mit ’ner Band
Ich hab ’n Fläschen Cognac mit und das schmeckt sehr lecker
Das schlürf ich dann ganz locker mit dem Erich Honecker
Und ich sag: Ey Honey ich sing für wenig Money
Im Republik-Palast wenn ihr mich lasst (…)