Vor zehn Jahren verstarb der große Entertainer Udo Jürgens im Alter von 80 Jahren beim Spaziergang am Bodensee. Ein schmerzlicher Tag im Leben von Tochter Jenny. Sie ist eins von vier Kindern des Sängers. Noch heute vermisst sie ihren Vater sehr. Vor allem die Gespräche mit ihm fehlen ihr sehr.
„Das Leben teilt sich immer in unterschiedliche Stationen ein, in neue Zeitrechnungen von vorher und nachher. Papas Tod war eine neue Zeitrechnung, die Zeit von vor Papas Tod und nach Papas Tod. Alles ist anders danach. Man spricht auch anders über seine Erlebnisse, Wahrnehmungen, beginnt Geschichten mit: „Da war der Papa schon tot.“ So betrachtet man jetzt die vergangenen zehn Jahre“, zitiert „BUNTE.de“ die Tochter von Udo Jürgens.
Und weiter: „Der Tod eines Elternteils ist ein riesengroßer Einschnitt. Man merkt aber auch, wie unglaublich schnell diese Zeit vergangen ist. Es ist so viel passiert in den letzten zehn Jahren. Ich kann es gar nicht glauben, dass der Papa schon so lange tot ist – und auch die Tatsache, dass ich zehn Jahre älter geworden bin.“
Sie und ihren Vater verband eine Beziehung, die vor allem durch ihre vielen innigen Gespräche lebte.
„Wir haben viele Abende verbracht und viel miteinander gesprochen. Papa war ein Nachtmensch. Wir gingen abends zum Essen und es wurde immer sehr spät. Man hat lange bei Rotwein und auch mal bei Vodka Tonic zusammengesessen und über Gott und die Welt philosophiert. Über die Familie, die Liebe, das Leben – das vermisse ich sehr.“
Das vermisst Jenny am meisten
Ihr größter Wunsch? Jenny Jürgens: „Ihn einfach spontan anrufen zu können und sagen: „Mensch Papa…“, das vermisse ich. „Zum Glück habe ich einen Vater, dessen Stimme ich hören kann. Ich kann ihn auf YouTube sehen, mir seine Konzerte noch einmal anschauen. Ich muss aber sagen, dass ich das nicht allzu oft mache, weil es noch immer sehr schmerzt.“
Berührender letzter Auftritt
Besonders den letzten Auftritt ihres Vaters kann sie sich nur schwer anschauen. Zu tief sitzt der Schmerz. „Grundsätzlich kann ich mir alles anschauen. Es fällt mir aber schwerer, mir die Videos anzuschauen, wo mein Vater schon ein alter Mann war. Bei YouTube gibt es Videos von seinem letzten Auftritt 2014 in der Helene Fischer-Show – die Aufzeichnung war neun Tage vor seinem Tod. Niemand ahnte da, dass er uns bald verlassen würde. Helene Fischer stand ganz nah vor ihm am Piano, nahm seine Hand und schaute ihm die ganze Zeit tief in die Augen. Sie sang „Merci Chérie“, und zwar so unglaublich gefühlvoll und schön, das war unbeschreiblich bewegend.“
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Und weiter: „Der Papa hielt sich ganz leicht am Klavier fest. Er war sichtlich ergriffen von Helenes Darbietung und mir fiel zum ersten Mal auf, dass er sich festgehalten hat. Er war dann eben 80, das merkte man. (…) Wenn man weiß, dass er neun Tage danach gestorben ist, kann man sich das kaum ansehen. Er singt zum Beispiel: „Ich werde auch keine Bäume mehr ausreißen“, der ganze Text, die Zeilen, das ist schon sehr berührend“, so Jenny.