Sie wurde gehegt und gepflegt, hatte stets einen Ehrenplatz – die Figur, die Projektleiter Torsten Peters aus Kerpen am Dienstag (25. Februar 2025) zu „Bares für Rares“ brachte. Doch war sie wirklich so wertvoll, wie sie wirkte? Handelte es sich wirklich um eine echte Bronze? Oder handelte es sich um mehr Schein als Sein?
Eine Frage, die nur einer aufklären konnte: „Bares für Rares“-Experte Colmar Schulte-Goltz. Der hatte sich die Figur des Künstlers Alois Mayer, die übrigens die Jagdgöttin Diana mit einem Jagdhund darstellte, ganz genau angesehen, war anschließend auch zu einem Ergebnis gekommen.
„Bares für Rares“: Zweifel an Diana-Figur
Leider jedoch zu einem, das Torsten Peters nicht wirklich begeistern konnte. Denn um eine Bronze handelte es sich nicht. „Die Arbeit an sich ist eine Plastik und diese Plastik besteht aus Gips. Der Gips war armiert. Und dieser armierte Gips wurde galvanisch durch ein Kupferbad angereichert. Es ist also eine Kerngalvanoplastik und diese wurde patiniert, sodass sie aussieht wie Bronze“, erklärte Colmar.
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Ganz schön geschickt, und auch ganz schön alt. So sei die Figur „sicherlich um 1900 entstanden“, wie Colmar erklärte. Leider jedoch war die Diana reichlich mitgenommen. Der Sockel war an mehreren Stellen angeschlagen, und auch die Figur selbst wies einige Korrosionsstellen auf. Eine gewachsene Patina über der künstlichen Patina also.
Hohe Preiswunsch trifft auf die Realität
Was also würde ein solches Stück wert sein? Lag der Preiswunsch des Kerpeners doch bei 500 bis 1.000 Euro. Naja, zumindest den unteren Rand konnte Colmar streifen. 500 bis 580 Euro seien drin.
++ „Bares für Rares“-Händler erschrickt vor sich selbst: „War natürlich viel jetzt“ ++
Doch was hielten die „Bares für Rares“-Händler von der Figur? Und würden sie merken, dass es sich nicht um eine echte Bronze handelt? „Da stimmt irgendwas nicht“, zeigte sich Händler Waldi skeptisch, und nahm dem Verkäufer auch direkt den Wind aus den Segeln: „Wir wollen dich ja nicht enttäuschen, aber wir sind der Meinung, dass das mit Bronze nichts zu tun hat, das Ding.“
Und so sollten auch die Gebote nicht allzu weit in die Höhe steigen. Für lediglich 300 Euro wechselte die Diana am Ende ihren Besitzer.