An diesem Samstag ist es wieder so weit! Die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg starten in eine neue Saison. Dort werden seit 1952 die Abenteuer von Winnetou, Old Shatterhand und Co. gezeigt. Jahr für Jahr pilgern hunderttausende Menschen in die Stadt unweit der Ostsee. Aktuell übernimmt Alexander Klaws die Hauptrolle des Winnetou. Doch was macht die Festspiele so besonders? Und wie wurden sie so erfolgreich?
Karl-May-Spiele: Pierre Brice sorgte für den großen Durchbruch
Seit 1952 finden im Freilichttheater am Kalkberg die Festspiele statt. Im Jahr 1988 sollten die Karl-May-Spiele dann auch bundesweit eine riesige Aufmerksamkeit bekommen – dank Pierre Brice! Der legendäre Schauspieler mimte in den 60er-Jahren in den Winnetou-Romanverfilmungen die Hauptrolle. Als er dann in die Rolle für die Bühnenumsetzung in Bad Segeberg zurückkehrte, löste das einen großen Hype aus. Die jährlichen Zuschauerzahlen erreichten erstmals die 200.000er-Marke. Bis 1992 war er dort als Winnetou zu erleben, ehe der Star vom „Winnetou des Ostens“, Gojko Mitic abgelöst wurde.
Zuschauerrekorde am Kalkberg
In der damaligen DDR hatte Gojko Mitic ebenfalls einen hohen Beliebtheitsgrad und entwickelte sich auch bei den Karl-May-Spielen schnell zum Publikumsliebling. Ganze 15 Jahre war er als Winnetou an Bord, ehe ihm 2006 in der Inszenierung „Winnetou 3“ der emotionale Abschied beschert wurde. Dort stirbt die Hauptfigur bekanntlich. Für viele Fans ist diese Inszenierung bis heute eines der ganz großen Meisterstücke. 2007 läutete man eine neue Ära ein – Erol Sander übernahm als Winnetou. Mit ihm erreichte man erstmals die 300.000er-Marke, ehe Jan Sosniok als Nachfolger gekürt wurde. Mit ihm steigerten sich die Zuschauerzahlen in jedem Jahr. Aktuell ist seit 2019 der einstige „DSDS“-Sieger Alexander Klaws in der Hauptrolle aktiv. Seine Debüt-Saison toppte sogar die 400.000-Zuschauer-Marke! Unklar ist dabei jedoch, ob Alexander Klaws pünktlich zur diesjährigen Premiere fit sein wird – der Star ist wenige Tage vor der Premiere an Corona erkrankt.
Das ist das Erfolgsrezept der Karl-May-Spiele
Das Erfolgsrezept ist dabei leicht erklärt: Viele Erwachsene liebten in ihrer Kindheit die Romane oder auch die Filme. Klar, dass da eine Bühnenumsetzung besonders spannend ist, um in Erinnerungen zu schwelgen. Noch schöner ist es natürlich, wenn man seine eigenen Kinder auch dafür begeistern kann. Die Stücke werden familiengerecht und modern umgesetzt. Dabei orientiert man sich mal mehr und mal weniger an den Romanvorlagen. Wie ein Heiliger vermittelt Winnetou dabei immer, dass alle gemeinsam in Frieden miteinander leben sollten. Eine Message, die gerade in Zeiten eines Krieges in der Ukraine wichtiger denn je ist.
Große Stars als Publikumsmagnet
Dabei schlüpfen neben den Publikumslieblingen wie Joshy Peters (der 2022 zum 28. Mal dabei ist!) und Nicolas König am Kalkberg auch immer wieder weitere große Stars in die Rollen, darunter der ehemalige „Traumschiff“-Kapitän Sascha Hehn, Marek Erhardt, Eva Habermann oder auch Wayne Carpendale. Es ist keine Seltenheit, dass diese dann später auch nochmal wieder vorbeischauen und sich die Stücke ansehen oder auch die Familien zu Besuch kommen. Selbst Howard Carpendale und Dunja Rajter gaben sich schon die Ehre.