Florian Silbereisen und Beatrice Egli werden es morgen („Schlagerchampions“, 20.15 Uhr, ARD), wieder tun: Das Spiel mit der Liebe, geheimnisvoll in ihrem Duett „Das wissen nur wir“ verpackt. Dabei ist längst das Wort „Liebeslüge“ in aller Munde, Fans sauer, Neider üben Kritik. Denn es ist nicht so, wie es scheint. Das weiß auch Medienexperte Professor Dr. Jo Groebel. Schlager.de verriet er, welchen Rat er Silbereisen und Egli geben würde.
Wetten, dass sie es wieder tun werden? Florian Silbereisen und Beatrice Egli, zwei Größen des deutschen Musik- und TV-Entertainments. Mit ihrem Song „Das wissen nur wir“ (geschrieben von Michelle-Freund Eric Philippi) feierten sie am 1. Juli 2023 bei Florian Silbereisens „Schlagerbooom“ Premiere. Es war eine heiße Darbietung. Die Gerüchteküche kochte über: Silbereisen und Egli – sind sie wirklich ein Liebespaar? Bis heute bleiben sie bei Nachfragen bei diesem Geheimnis-Mantra: „Das wissen nur wir“. Mehr, als damit den Titel zu zitieren, gibt es nicht. Auch kein echtes Dementi. Im Netz äußerten in Folge weiterer Auftritte mit dem Song immer mehr Fans ihren Unmut über dieses Spiel mit der Liebe. Es sei eine Liebeslüge. Für den Kommerz.
Was sagt eigentlich ein Experte dazu? Der Berliner Medienpsychologe Jo Groebel (73) kennt die Aufregung um Silbereisen und Egli. Jo Groebel zu Schlager.de: „Meine salomonische Antwort: Die meisten Menschen sind ja heute nicht mehr so naiv, auch die, die eine gewisse Schlager-Nähe haben, dass sie nicht mehr unterscheiden können zwischen Realität und Show. Der Schlager zeichnet sich ja eher dadurch aus, dass man aus der Wirklichkeit aussteigt. Das ist so wie beim Film: Die Menschen wissen, dass die Darsteller nicht identisch mit ihren Rollen sind. Ein Professor Brinkmann aus der ‚Schwarzwaldklinik‘ kriegte damals, in den 80er Jahren, wirklich noch Anfragen, ob er helfen könne. Die Menschen haben sich aber weiterentwickelt, können sehr wohl zwischen Fiktion und gewünschter Wirklichkeit unterscheiden. Es kommt noch etwas hinzu: Personen wie Florian Silbereisen sind so massiv medial präsent. Also müsste mit den Zusatzinformationen über den Liebesstatus beispielsweise fast jeder wissen, wie es um die Dinge steht.“
Florian Silbereisen und Beatrice Egli müssen die Warnsignale erkennen
Das Befeuerungs-Mantra „Das wissen nur wir“ sieht Groebel als Teil des Gesamtpaketes. „Ein bisschen die Dinge offen lassen, macht es ja spannend“, erklärt der Experte. „Da leben Florian Silbereisen und Beatrice Egli, da leben die Medien von. So funktioniert das Geschäft eben.“
Woran würde man merken, ob die Nummer überdreht ist? Groebel: „Wenn vom Publikum die entsprechende Reaktion kommt. Zum Beispiel in den sozialen Medien – obwohl das nicht repräsentativ ist. Wenn man merkt, dass die Fans flöten gehen, weil es denen zu viel wird. Das wäre so ein Indikator. Und die Reaktion der Medien. Wenn Silbereisen und Egli über einen längeren Zeitraum mit Negativ-Reaktionen auf die gespielte Liebesnummer zu tun hätten.“
Und tatsächlich: Genau diesen Effekt hat es zuletzt zunehmend gegeben. Fan-Kommentare wie diese beweisen das: „Diese aufgesetzte Liebesgaukelei. Peinlich.“ Oder: „Zuschauer-Verarschung.“ Und: „Mit dieser Verarschung wird Kohle verdient.“ Groebel: „Ja, klar. Aber da wundere ich mich immer, warum das überhaupt noch so ernst genommen wird. Gut – man muss es dann doch ernst nehmen, dass es ernst genommen wird. Dabei würde ich immer dazu appellieren: ‚Leute, it’s only Entertainment‘. In den USA ist das eine Selbstverständlichkeit.“
Welchen Rat würde der Medienexperte als Manager dem Liebeslüge-Paar geben? Groebel: „Ich würde sagen: Machts dosierter. Und mit einem noch deutlicheren Augenzwinkern. Florian Silbereisen ist ja schauspielerisch nicht unbedingt unbegabt, wie man an seiner Rolle als ‚Traumschiff‘-Kapitän erkennen kann. Was manche nicht unbedingt so sehen, wie ich.“