Namibia ist geprägt von zwei großen Wüsten, der Kalahari und der Namib, aber auch von religiösen Traditionen. Als katholisches Land feiern die Menschen dort traditionelle Feste, deren Ursprünge weit in der Vergangenheit liegen. Beispielsweise finden jedes Jahr zur Erntezeit der Marula-Früchte Feierlichkeiten statt, das Fest des Oshituthi Shomagongo. Aus den Marula-Früchten entsteht das traditionelle Getränk Omagongo im Norden des Landes. Wer sich auf Namibia-Rundreise begibt, kann noch viele weitere interessante Feste erleben, die über das Jahr verteilt stattfinden.
Der Windhoeker Karneval
Die größte Veranstaltung zu Karneval ist der Windhoek Karneval, kurz WiKa genannt. Er findet jedes Jahr in der namibischen Hauptstadt statt. Wenn in Windhoek Karneval ist, feiern die Menschen zwei Wochen lang von Ende März bis Mitte April. Dabei gibt es an mehreren Plätzen Feste. Traditionell startet der Windhoeker Karneval mit einem Biwak. Die temporär aufgebauten Zelte geben einen Vorgeschmack auf den folgenden Karneval. Danach folgen Prinzenball und Karnevalsumzug mit Frühschoppen. Es gibt ganz traditionell Karnevalsveranstaltungen für Kinder und die Jugend, einen Damen- und einen Herrenabend sowie einen großen Kostümball. Es finden insgesamt zwei internationale Abende statt, die den Windhoeker Karneval beschließen. Diese sind bei allen Namibiern, die nicht Deutsch sprechen, besonders beliebt. Es folgt noch eine deutsche Prunksitzung mit Büttenreden. Den endgültigen Abschluss des WiKa bilden „Kehraus“ und Heringsessen. Es gibt viele Reiseangebote von verschiedenen Reiseexperten für Ihren Namibia-Urlaub. Dabei können Reisende die schönen Feste live erleben.
Am 25. Mai ist Afrika-Tag
Der Afrika-Tag ist ein Gedenktag, der an die Gründung der „Organisation für Afrikanische Einheit“ im Jahr 1963 erinnert. Diese Organisation gilt als Vorgänger der Afrikanischen Union, die seit 2001 besteht. Am 25. Mai 1063 unterzeichneten 30 afrikanische Staaten in Addis Abeba ihre Charta. In Namibia dieser Tag ein gesetzlicher Feiertag und jedes Jahr Anlass für Feierlichkeiten.
Oktoberfest in Windhoek
Auf der ganzen Welt gibt es mehr oder weniger originalgetreue Oktoberfeste in Münchner Tradition. So ist das auch in Namibia. Die Menschen haben ihre ganz eigenen Oktober-Fest-Traditionen entwickelt. Anfangs fanden im ganzen Land verteilt kleine Oktoberfeste statt, bis 2010 das erste große Oktoberfest in Windhoek stattfand, das von der größten Brauerei des Landes veranstaltet wurde.
Am letzte Oktober-Wochenende findet das zweitägige Fest statt, das jedes Jahr bis zu 7000 Besucher anlockt. Auf einer Wiese in der Nähe der Stadt stehen unter Palmen drei große Zelte, die im traditionellen Stil dekoriert sind. Dort feiern die Menschen das große Fest. Dort findet auch der Faßanstich statt. Darüber hinaus finden dort auch sportliche Wettbewerbe statt, wie das Hammerschlagen, das Steinheben oder das Holzsägen.
Die Veranstalter wollen ein authentischen Oktoberfest auf die Beine stellen. Deshalb gibt es auch ganz traditionelle Leberkäse, Obazda und Bretzeln. Obazda ist eine bayerische Käsezubereitung aus Camembert oder Briekäse nach einer speziellen Rezeptur. Dazu gibt es aber auch Pizza und namibische Grillspezialitäten. Das Festbier für das Event kommt aus der Brauerei in Windhoek, die das Bier eigens für das Oktoberfest braut. Damit das Oktoberfest-Flair perfekt wird, spielt auch authentische Musik. Die Band „Die Kirchdorfer“, die auch in München im Hacker-Festzelt aufspielt, sorgt auch in Windhoek für Stimmung.
Tag der Helden
Der Helden-Gedenktag ist eines der buntesten Feste in Namibia. An diesem Tag gedenken die Menschen dem bewaffneten Kampf der SWAPO gegen Südafrika. Die namibische Volksbefreiungsarmee PLAN (People’s Liberation Army of Namibia) reagierte damit auf den Bombenangriff eines Lagers der SWAPO im Ovambo-Land. Der 26. August steht alljährlich im Gedenken an diese Helden. Am nächstgelegenen Wochenende gibt es zahlreiche eindrucksvolle Paraden von Kriegern in traditioneller Kleidung. Die Veranstaltung ist sehr farbenreich und mit viel Musik und Tamtam.
Der Unabhängigkeitstag
Am 21. März feiern die Namibier ihren Unabhängigkeitstag. An diesem Tag im Jahr 1990 hat das Land seine staatliche Unabhängigkeit von Südafrika erlangt, das das Land seit 1966 widerrechtlich treuhänderisch verwaltete. Im Unabhängigkeitsstadion in Windhoek gab der Gründungspräsident Sam Nujoma die Unabhängigkeitserklärung ab und beendete damit formal den Befreiungskampf Namibias.
Zu Ehren dieses Tages findet jedes Jahr eines der beliebtesten Feste statt. Das ganz Land feiert die Unabhängigkeit mit einer zentralen Feier in einer der 14 Regionen des Landes. Es gibt zahlreiche Bankette und Feste, die den Menschen in Erinnerung bringen, dass keine deutsche Kolonie mehr sind, sondern in einer Demokratie leben.
Weitere traditionelle Feiertage
Namibia war eine Zeitlang deutsche Kolonie. Das ist noch heute beispielsweise an Weihnachts- und Ostertraditionen zu erkennen. Viele Deutsche, die sich dort angesiedelt haben, haben ihr Traditionen mitgebracht. An Ostern kommt die ganze Familie zusammen, um zu essen und zu feiern. An Karfreitag steht Fisch auf dem Speiseplan, während es am Ostersonntag reichlich von allem zu essen gibt. Es finden Oster-Gottesdienste statt und die Menschen führen ihre traditionellen Tänze zu Ehren der Auferstehung Jesu auf. Viele Namibier färben Ostereier und verstecken diese am Ostersonntag.
In dem Vielvölkerland feiern die Menschen auch Weihnachten. Schon im Oktober ist das in den Geschäften zu sehen, obwohl die Temperaturen steigen, gibt es Weihnachtsdekoration, Glitzerkugeln und einen Weihnachtsbaum. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine grüne Tanne, denn diese sind kaum zu bekommen. Es gibt entweder Plastikbäume oder einen stacheligen Weißdornbusch, der trotz seiner Dornen schön anzusehen ist. Wer keine elektrische Beleuchtung verwenden will, lässt die Kerzen so lange wie möglich im Gefrierfach, damit sie sich nicht durch die Hitze verbiegen, bevor sie ganz abgebrannt sind.
Es finden Gottesdienste statt und es gibt Spekulatius, Zimtsterne und Pfeffernüsse. Werden die Menschen nach ihren Weihnachtswünschen gefragt, steht Regen ganz oben auf der Wunschliste, am liebsten direkt am Weihnachtstag. Doch das passiert nur äußerst selten.