Jetzt kommt es ganz dicke für Angelo Kelly. Weil der Familienvater 2019 bis 2020 seinen jüngsten Spross William bereits mit drei Jahren in seiner Familienband auftreten lassen hat, jagen ihn deutsche Gerichte. Nach Hamburg verurteilte jetzt auch München den 39-Jährigen zu einer Geldstrafe – wegen illegaler Kinderarbeit.
Bisher laufen insgesamt 11 Verfahren gegen Angelo Kelly
Diverse deutsche Amtsgerichte drohen mit Bußgeldbescheiden zwischen 7.000 und 15.000 Euro. Ein harter Brocken für den fünffachen Familienvater. Angelo Kelly hat sich offenbar nie Gedanken darüber gemacht, dass Auftritte auf Bühnen vor Publikum in Deutschland als Arbeit betrachtet wird. Und wenn dann noch einer der Künstler unter 6 Jahren alt ist, darf er nur bis 17 Uhr auf einer Bühne stehen. Alles andere ist laut Gesetz Kinderarbeit. Nun durfte aber Angelos jüngster Sohn William, seine Eltern und Geschwister Gabriel, Helen, Emma und Joseph auf die Bühne begleiten und sogar eine Strophe aus Louis Armstrongs „What a wonderful world“ trällern. Dummerweise immer nach 17 Uhr. So geschehen unter anderem in Dinslaken, Hamburg und München.
Angelo Kelly: Flunkerte sein Anwalt vor Gericht?
In Dinslaken erkämpfte sich Angelos Anwalt einen Freispruch. Anfang Juli verpasste das Hamburger Amtsgericht dem Schlagzeuger und Sänger allerdings einen Bußgeldbescheid über 250 Euro. Angelos Anwalt Marcus Sonnenschein wollte dem Hamburger Richter weismachen, Williams Auftritt sei spontan gewesen. Was der Richter nicht glaubte und mit einer Strafe von 15.000 Euro drohte. Sonnenschein zog den Einspruch zurück. Ein Eingeständnis? Zu BILD sagte er: „Nein! Wir haben gleich gelagerte Fälle in anderen Städten gehabt. In der überwiegenden Anzahl sind wir bestätigt worden.“
Münchener Gericht drohte mit 7.000 Euro-Strafe
In München sieht das ganz anders aus. Bei der Sommertour 2019 in der Münchner Residenz sang der damals vierjährige William vier Songs in der Gruppe mit und hatte erneut einen Solopart bei dem Armstrong-Song. Der Kleine stand von 20:10 – bis 20:30 Uhr auf der Bühne. 7.000 Euro Strafe standen im Raum. Kelly Anwalt Julian Ackermann tobte: „Für William ist das normal, der Auftritt auf der Bühne beeinträchtigt ihn nicht. Er singt den ganzen Tag mit seinen Geschwistern.“
Angelo Kelly: Keine Angst mehr vor deutschen Gerichten!
Der Richter hielt dagegen: „Die gesamte Familie Kelly arbeitet da. Das ist der Auftritt der Family und als solcher wird er beworben. Auf der Bühne ist William genauso wie seine Geschwister beschäftigt.“ Angelo Kelly wurde zu 800 Euro Bußgeld in dem Ordnungswidrigkeitenverfahren verurteilt. Erbost sagte der Richter: „Das ist ein relativ penetrantes Verstoßen deutschlandweit.“ Er sprach damit die bisher elf bekannt gewordenen Verfahren an. Neue Verfahren wird Kelly nicht befürchten müssen. Sein Sohn William ist mittlerweile sechs Jahre alt.