Der Ballermann ist hart umkämpft. Nicht jeder kriegt Auftrittszeit im Bierkönig, Megapark oder anderen beliebten Locations. Doch wie entscheiden die Verantwortlichen, wer auf ihre Bühne darf und wer nicht? Nicht immer mit ganz legalen Mitteln – das zumindest behaupten nun ein paar erfolgreiche Künstlerinnen …
Ballermann: Urlaubsparadies oder Arbeitshölle?
Ist der Ballermann sexistisch? Wenn es nach Meinung vieler Kritiker geht: Auf jeden Fall! Nicht ohne Grund steht der Hit „Layla“ von DJ Robin & Schürze seit Wochen in der Kritik. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen wurde er kürzlich zum „offiziellen Sommerhit 2022“ gekürt. Nun erheben sich jedoch bekannte Ballermann-Sängerinnen und berichten von Sexismus und eindeutigen Angeboten an der Playa de Palma! Marion Pfaff (49), besser bekannt als Krümel, behauptet in der „BILD“: „Der Ballermann ist sexistisch! Weil viele um ihre Macht wissen, wird das gegenüber Künstlerinnen ausgenutzt. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten und weiß: Wenn du dich nicht an die Regeln hältst, dann existierst du nicht mehr am Ballermann.“
Marion Pfaff: Viele Karrieren wurden zerstört
Krümel, die durch die VOX-Doku „Goodbye Deutschland! Die Auswanderer“ bekannt wurde, zog 2011 nach Mallorca und eröffnete in Paguera ihr eigenes Lokal „Krümels Stadl“. Dort tritt sie selbst regelmäßig auf, aber ebenso Künstler wie Olaf Henning (54) oder Menderes Bağcı (37). Die Musikerin sagt: „Ich musste mir anhören: ‚Wenn du mir keinen bläst, dann spiele ich deinen Song nicht‘. Oder: ‚Ich mach dich zum Star, wenn du mit mir in die Kiste springst‘.“ Sie behauptet sogar: „Ein konsequentes Nein hat vielen Künstlerinnen ihre Karriere gekostet.“ Marion Pfaff machte in den letzten Jahren immer wieder mit zahlreichen Aussagen auf sich aufmerksam. Mehrfach sprach sie über Jens Büchner (†) und seine Gattin Daniela, dann wollte sie den umstrittenen Corona-Leugner Michael Wendler (50) für einen Auftritt engagieren und einfliegen lassen. Und nebenbei postet sie sich selbst immer wieder freizügig auf Instagram. All das mit Sicherheit auch, um im Gespräch zu bleiben. Mit ihrer Offenbarung will sie Frauen für das Thema „sensibilisieren“.
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Sexismus ist allgegenwärtig
Seit fünf Jahren werden Frauen im Rahmen der „Mee too“-Debatte dazu ermutigt, offen über sexuelle Belästigung zu sprechen und sich nichts gefallen zu lassen. Aber sind wir mal ehrlich: Dieses Thema ist immer aktuell – in jeder Branche, zu jeder Zeit, überall auf der Welt. Traurigerweise. Eine Angelegenheit, die wohl nicht nur auf Mallorca präsent ist. „Ich kenne auch Geschichten, wo Veranstalter den Mädels versprochen haben, sie nur auftreten zu lassen, wenn sie sich mit ihnen ‚treffen‘“, sagt Partysängerin Ina Colada (36). Musikerin Antonja, ehemals Antonia aus Tirol (42), die kürzlich offen über ihre Burnout-Erkrankung sprach, findet jedoch: „Ich glaube, dass es großen Teils am Ballermann alles in Ordnung ist. Es geht nur um wenige kleinere Ladenbesitzer.“