Verschämte Blicke, ein Experte, der aus Sorge vor den Bewohnern seiner Heimatstadt nicht mitbieten will … selten hat ein Objekt bei „Bares für Rares“ für so rote Köpfe gesorgt, wie die Puppe, die Inge und Patrizia Müller aus St. Ingbert mit zu „Bares für Rares“ gebracht hatten.
„Ach, man sieht so richtig, wie es dem Herrn Kümmel peinlich ist“, feixte auch Horst Lichter direkt zu Beginn der Expertise. Doch was hatte die Puppe denn nun so an sich? Naja, eigentlich gar nichts. Sie war nämlich komplett nackig. Eine nackige Puppe bei „Bares für Rares“?
Nackte Puppe bei „Bares für Rares“
Genau, das Schwiegermutter-Schwiegertochter-Duo aus dem Saarland hatte eine nackte Schaufensterpuppe mitgebracht. Doch kann so etwas wirklich wertvoll sein?
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Nun ja, leider war die Figur nicht mehr im allerbesten Zustand, die Fingernägel beispielsweise sind im Laufe der Zeit verloren gegangen. Dennoch hatte die Schaufensterpuppe der Firma Siegel aus Paris ihren Reiz. Stammte sie doch aus den 1950er-Jahren.
Doch war sie den Wunschpreis von 1.000 Euro wert? „1.000 sind ein schöner Wunsch, und ich weiß, dass solche Figuren, wenn sie in perfektem Zustand sind, und in einem Designhaus oder in einem Designforum angeboten werden, auch schon mal die 1.000-Euro-Marke knacken, beziehungsweise im Angebot so stehen. Aber in diesem Zustand kann ich das bedauerlicherweise nicht schaffen“, so ZDF-Experte Detlef Kümmel. Bei dieser Figur bewege man sich eher bei der Hälfte des Wunschpreises. Also 400 bis 500 Euro.
ZDF-Händler nur bedingt interessiert
Autsch, verkaufen wollten die beiden Damen dennoch. Und so ging es zu den „Bares für Rares“-Händlern. Doch auch die schienen nur bedingt interessiert. Gerade einmal zwanzig Euro lautetet das erste Gebot. Die Händler bemängelten den nicht optimalen Zustand der Puppe, führten an, dass an ihr noch einiges gemacht werden müsse. Dazu sagte Steve Mandel, dass er so etwas gar nicht verkaufen könne.
„Ich komme aus Monschau, das ist sehr katholisch. Ich kann so etwas nicht ins Fenster stellen“, machte der „Bares für Rares“-Händler deutlich. Und so brauchte es gutes Verhandlungsgeschick, um dennoch einen ordentlichen Preis zu erzielen.
Das hatte Inge jedoch. Und so konnte sie immerhin noch 400 Euro erzielen. Die zahlte schlussendlich Fabian Kahl.