Für viele ist er der Knallhart-Juror. Der Mann, der sagt, was er denkt – auch wenn das oftmals nicht nur Nettigkeiten sind. Doch Dieter Bohlen hat auch eine weiche, gefühlvolle Seite. Die kennt vor allem seine Familie. In einem Interview offenbart der gebürtige Niedersachse nun, dass er sich aktuell viele Gedanken um die Zukunft macht – vor allem um die seiner Kinder. Denn die Angst vor dem Krieg ist auch bei ihm allgegenwärtig …
Dieter Bohlen: „50 Jahre musste ich mir keine Sorgen machen“
Als er im „Stern“-Interview gefragt, wird, ob er sich an das erste Lied erinnern kann, das er komponiert hat, sagt er: „Eine Zeile meines ersten Songs ging so: ‚Viele Bomben fallen, doch keiner ändert was/ Es nützt kein Krawall, geschehen muss etwas.‘ Habe ich als Kind geschrieben. Als ich auf die Welt kam, lag der Zweite Weltkrieg erst neun Jahre zurück. Die Leute waren verängstigt und diese Angst habe ich gespürt und übernommen.“ Ernste Töne vom Pop-Titan. Und er verrät, dass er sich aktuell davor fürchtet, dass sich all das wiederholen könnte: „50 Jahre lang musste ich mir keine Sorgen wegen Krieg machen. Aber jetzt stellt sich unser Bundeskanzler Olaf Scholz hin und sagt: ‚Wir werden jeden Zentimeter des Nato-Territoriums verteidigen.‘ Und bei mir kommt die Angst zurück.“
Der „Deutschland sucht den Superstar“-Juror ist extrem gläubig
Darum betet Dieter Bohlen regelmäßig. Und das schon seit seinem zehnten Lebensjahr . Vor allem, wenn es ihm gut geht. Denn er weiß, dass nichts selbstverständlich ist und möchte immer wieder „Danke“ sagen: „Ich hatte eine sehr gläubige Oma. Die hat uns beigebracht, wie man betet.“ Seitdem tut er das morgens und abends. Auch das Thema Frieden schließt er dann mit ein: „In keinem Gebet hat bisher gefehlt, dass ich mir Frieden wünsche für alle Menschen.“ Mit seinen offenen Worten spricht der „DSDS“-Juror aus, was viele denken. Doch oft halten sich Prominente bei solchen schwierigen und ernsten Themen zurück. Nicht so Dieter Bohlen: „Ich finde diesen Krieg entsetzlich, und die furchtbaren Bilder aus der Ukraine machen mich und meine Familie tieftraurig.“
Große Sorgen um den Nachwuchs
Der Musikproduzent, der zahlreiche Erfolgssongs geschrieben und produziert hat, gibt zu bedenken: „Ich kenne Physik: Druck erzeugt Gegendruck. Mit Gewalt, damit, immer noch mehr Panzer hinzuschicken, schafft man diesen Krieg nicht aus der Welt.“ Er findet: „Unsere Regierenden treibt im Moment ein Belehrungs- und Größenwahn um, der durch nichts gedeckt ist.“ Der 68-Jährige hat Angst davor, dass sein Nachwuchs diese bewaffneten Auseinandersetzungen miterleben könnte – so wie seine Eltern und Großeltern damals. Daher hofft er, dass alles bald ein Ende hat: „Ich habe jeden Abend gebetet, dass es keinen Krieg gibt und meine Kinder so was nicht erleben müssen.“