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Heino: Er wird schon wieder angefeindet!

Heino ist die Ikone der Volksmusik schlechthin. Seit er im Jahre 1965 in Quakenbrück von Ralf Bendix entdeckt wurde, hat er in seinen 55 Bühnenjahren 55 Millionen Tonträger verkauft. Alt und Jung zählen zu seinen Fans, er gab sogar Konzerte in den USA, Kanada, Australien und Südafrika. Selbst in China erlernen die Menschen mithilfe seiner […]

Heino
Credit: © Schlager.de/Torsten Sobke

Heino ist die Ikone der Volksmusik schlechthin. Seit er im Jahre 1965 in Quakenbrück von Ralf Bendix entdeckt wurde, hat er in seinen 55 Bühnenjahren 55 Millionen Tonträger verkauft. Alt und Jung zählen zu seinen Fans, er gab sogar Konzerte in den USA, Kanada, Australien und Südafrika. Selbst in China erlernen die Menschen mithilfe seiner Musik und seiner klaren, tiefen Stimme die deutsche Sprache. 2013 gelang ihm das Unfassbare: als er mit knapp 75 Jahren auf dem Album „Mit freundlichen Grüßen“ deutsche Rock- und Popsongs von Rammstein und den Ärzten coverte, war er wochenlang auf Platz 1 der Albumcharts und wurde zum Downloadkönig des Jahres. Stolz erzählte Heino, er habe sein Publikum um 40 Jahre verjüngt.

Doch wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Ganz aktuell macht sich der aus der Vox-Show „First Dates“ bekannte Koch Roland Trettl postete kürzlich bei Instagram ein Foto, auf dem er mit Sonnenbrille posiert und eine Heino Gulasch-Suppe in die Kamera hält. Dazu schrieb er: „Wenn das Essen noch schlechter als die Musik ist.“ Dazu muss man wissen, dass Heino mit der Eröffnung seines Heino Rathauscafés im Jahre 1996 viele Fanartikel anfertigen ließ. Es gab Parfum, Sonnenbrillen, Regenschirme, Krawatten, Puppen und vieles mehr von ihm zu kaufen. Die Düsseldorfer Firma Zamek stellte neben der Gulasch-Suppe auch Heino Kaiserschmarrn, Pfannen-Crêpe, Apfelpfannkuchen und eine Festtagssuppe her. All diese Produkte waren bei Heinos Fans sehr beliebt, doch als Heino das Rathauscafé 2012 aufgab, wurden die Produkte nicht mehr hergestellt. Trettl muss also eine längst abgelaufene Heino Gulaschsuppe in die Kamera gehalten haben.

Heino zeigte sich entsetzt!

Heino zeigte sich in einem Interview entsetzt über Trettls Instagram-Post. Er konterte in einem Interview: „Vielleicht ist bei den Faden Witzchen von Herrn Trettl sein Verfallsdatum als Koch auch schon überschritten. Ich würde jedenfalls nicht bei ihm essen gehen. Außerdem habe ich von dem Koch zuvor nie etwas gehört.“

Heino gerät immer wieder in die Schusslinie

Es ist nicht das erste Mal, dass sich jemand über Deutschlands Volkssänger lustig macht: Schon von Beginn seiner Karriere an sah sich Heino Anfeindungen ausgesetzt. Zunächst wurde er von sämtlichen deutschen Radio- und Fernsehsendern boykottiert. Der Grund: er sang Volks- und Fahrtenlieder, die von den Nazis missbraucht wurden. Ohne den Sender Radio Luxemburg, der sich als erster traute, Heinos Lieder zu senden und ein Interview mit ihm zu machen, hätte Heino keine Chance auf dem deutschen Markt gehabt. So wurde gleich Heinos erste Single „Jenseits des Tales“ über 100.000 Mal verkauft.

Immer wieder peinliche Fragen an Heino!

Als Heinos Erfolg auch danach immer größer wurde, drehte der WDR im Jahre 1970 eine hinterlistige Reportage über den blonden Barden aus Düsseldorf. In „Heino – ein deutscher Sänger, Haßlinghausen – ein deutsches Dorf“ stellten sie Heino mit peinlichen Fragen wie „Waschen Sie sich jeden Tag, Herr Kramm?“ bloß. Und auch seine Fans wurden nicht verschont: auf einem Fanclubtreffen wurden sie im betrunkenen Zustand interviewt. Es sollte das Bild eines „Nazisängers“ mit dummen Fans gezeichnet werden. Doch die Reporter erreichten das genaue Gegenteil: seine Platten verkauften sich weiterhin wie geschnitten Brot. Zwei Jahre später gelang Heino mit „Blau blüht der Enzian“ der größte Hit seiner Karriere.

Welchen großen Wirbel es 1978 um Heino gab, lest Ihr auf der folgenden Seite!

Großen Wirbel gab es 1978 um Heino: Damals erhielt er vom damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger den Auftrag, für die Schulen Baden-Württemberg alle drei Strophen der Deutschen Nationalhymne aufzunehmen. Heino sicherte sich daraufhin beim damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel ab. Dieser versicherte ihm, dass alle drei Strophen Bestandteil der Hymne sind und somit auch gesungen werden dürften. Allerdings solle in der Öffentlichkeit nur die dritte Strophe gesungen werden. Daraufhin wurde vereinbart, dass 10.000 Singles für die baden-württembergischen Schulen gepresst werden, die jedoch nicht in den Handel kommen. Die Single ist bis heute eines der meistgesuchten Sammlerobjekte unter Heino-Fans. Der Ärger ließ nicht lange auf sich warten: Heino wurde erneut eine rechte Gesinnung unterstellt – obwohl er jahrzehntelang SPD-Wähler war.

1982 unternahm Heino eine Tournee durch Südafrika, wo er vor deutschstämmigem Publikum sang. Obwohl damals die Apartheid herrschte und alle deutschsprachigen Künstler auf Konzerte in Südafrika verzichteten. Dass er dann noch das „Südwester Lied“ sang, brachte ihm zusätzlichen Ärger ein. Schließlich handelt es bei der Melodie um die des „Panzerliedes“ aus der Nazizeit.

Heino wurde immer wieder parodiert!

Heino wurde von vielen Komikern und bekannten Persönlichkeiten parodiert, u.a. Karl Dall, Mike Krüger, Mary, Günter Netzer – und Otto Waalkes. Dieser machte früh geschmacklose Witze über den Volkssänger, z.B.: „Heino hatte gestern Geburtstag: 25 Böllerschüsse – und keiner hat getroffen!“ Der Höhepunkt des Streits zwischen Otto und Heino: in „Otto – Der Film“ ließ der Blödelbarde zig Heinos aus Gräbern auferstehen und zu „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ marschieren. Otto sagte dazu mal: „Die Parodie ist die aufrichtigste Form der Verehrung…“ Das Kriegsbeil zwischen den beiden Stars ist inzwischen längst wieder begraben.

Heino rächte sich Jahre später!

1985 machte ein gewisser Norbert Hähnel auf sich aufmerksam. Er war ein Anhängsel der Toten Hosen und trat unter dem Namen „Der wahre Heino“ bei großen Veranstaltungen auf, bei denen er dann Playback zu Heinos Liedern sang. Heinos Fans mussten glauben, dass es sich dabei um ihr Idol handelt. Als Heino davon erfuhr, prozessierte er erfolgreich gegen Hähnel. Dieser musste sogar ins Gefängnis, weil er die Geldstrafe in Höhe von 10.000 DM nicht aufbringen wollte. Heinos Rache folgte bei seiner Abschiedstournee im Jahre 2019, deren Konzerte er mit „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen eröffnete.

Heino und die 90er-Jahre lest Ihr auf der nächsten Seite!

1991 warb der Radiosender SWF 3 mit dem Slogan „Heino darf bei uns nicht singen, das müssen andere Sender bringen! Internationale Hits statt Liedern, die die Welt nicht braucht!“ Daraufhin wurde Heino aus dem Programm des Senders verbannt. Heino fühlte sich damals von dem Popsender diskriminiert und zog vor Gericht. Der Spruch wurde verboten und Heino wurde auch dort wieder gespielt.

Nachdem Heinos Album „Mit freundlichen Grüßen“ im Jahre 2013 erschienen war, regten sich die meisten der gecoverten Künstler sich fürchterlich darüber auf, dass Heino es gewagt hatte, ihre Lieder zu singen. Die Band „Oomph!“ unterstellte ihm, völkisches Liedgut interpretiert zu haben. Jan Delay ging sogar noch einen Schritt weiter und bezeichnete Heino als Nazi. Daraufhin wurde Delay von Heino zu einer Geldstrafe verklagt.

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Heinos Kraft liegt in der Ruhe!

Heino selbst nahm die Anfeindungen meistens gelassen: „Was stört es eine alte Eiche, wenn sich die Sau dran kratzt!“ Die Kampagnen gegen ihn hätten ihm letztendlich stets genutzt, denn sie seien eine kostenlose Werbung für ihn gewesen. Denn Heinos Erfolg können sie bis heute nicht aufhalten.

Die echten Namen der Schlagerstars

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