“Immer wieder sonntags” wird 20: Doch was der Sender plant, ist eine Frechheit!

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Immer wieder sonntags: 3 Fakten, die du über Stefan Mross noch nicht kennst

Bereits seit 2005 moderiert Stefan Mross "Immer wieder sonntags". Hier drei Fakten über den Trompeter und Sänger, die du noch nicht kennst.

Jörg Schulz
Redakteur

DAS ist ein Tiefschlag: Ab dem 16. Juni startet Stefan Mross in seine ARD-Jubiläums-Staffel “Immer wieder sonntags” (moderiert er seit 2o Jahren). Ein Erfolgsformat. Sein Kumpel Florian Silbereisen bekam für seine Jubiläums-Show sogar ein eigenes ARD-Special. Und Mross? Nichts. Ein Kommentar:

Stefan Mross feiert mit der am 16. Juni startenden Staffel von "Immer wieder sonntags" (vom SWR produziert) sein 20-Jähriges. So lange moderiert sein Kumpel Florian Silbereisen auch schon seine "Feste"-Shows für das Erste. Als Dank bekam der dafür sogar ein opulentes Show-Special, bei dem es nur um Silbereisen ging. Und was plant der für "Immer wieder sonntags" produktionsverantwortliche Sender SWR? Schlager.de fragte nach. Die Antwort – niederschmetternd für Mross, seine Fans: "Eine Jubiläumssendung ist nicht geplant. Wir werden aber in dieser Saison immer wieder einen Rückblick auf 20 Jahre 'Immer wieder sonntags' mit Stefan Mross mit unterschiedlichen Themeninhalten haben."

Stefan Mross wurde 2005 als Retter geholt

Kleine Minuten-Rückblick-Schnipsel, statt Glitzer-Lametta, prominente Gratulanten, eine kleine Lobhudelei. Was ist da los, bei den Öffentlich Rechtlichen? In der Selbstbeschreibung des SWR heißt es auf deren Homepage: "Das SWR Funkhaus Baden-Baden ist ein hochmodernes Medienzentrum mit Fokus auf multimediales Arbeiten." Und weiter: "Das Medienzentrum ermöglicht multimediale Zusammenarbeit sowie modernes und zukunftsgerichtetes Arbeiten." Das ist ja soweit super. Aber: Haben die Menschen, bei aller Notwendigkeit für einen Fokus auf die Zukunft, einfach vergessen? Das, was mal war, das, was daraus entstanden ist?

Stefan Mross

Stefan Mross (GER) im Sommer 2005. Als Dr. Schiwago verkleidet moderiert er "Immer wieder sonntags" © IMAGO / MAVERICKS

Ein Blick zurück: Stefan Mross wurde 2005 als Retter geholt – und auf Anhieb belebte er den ARD-Sonntagmorgen-Patienten. Seine Vorgänger, eine Geschichte der Erfolglosigkeit. 2004 durfte sich Sport-Spezialist Sebastian Deyle als Nachfolger von "Immer wieder sonntags"-Ur-Moderator Max Schautzer einige Monate ausprobieren. Wie es die Zuschauer fanden? Sie stimmten mit der Fernbedienung ab: Und schalteten lieber weg.

Dann kam 2005 Stefan Mross – der Beginn eines Aufschwungs. Der bis heute, über 20 Jahre, anhält. Ungewollter Nebeneffekt für den ARD-Konkurrenten ZDF mit einem ähnlichen Format, "Fernsehgarten" (aktuell Andrea Kiewel): Stefan Mross ist mit seiner Live-Show "IWS", die um 10.03 Uhr startet und um 12.00 Uhr endet, sowas wie ein Quoten-Steigbügelhalter für den um 12 Uhr beginnenden "ZDF-Fernsehgarten". Da hat Mross mit seinem Musik-Familienprogramm dann die Zuschauer für 120 weitere heitere Unterhaltungsminuten mit Andrea Kiewel eingestimmt – Quoten lügen nicht.

"Immer wieder sonntags" ist ohne die Stefan Mross-Fans tot

In einem Geschäft, in dem es um Quoten geht, die in Geld aufgewogen werden, in dem sich diese Spirale als Diktat des Marktes immer weiter, immer schneller heiß dreht, ist kein Platz mehr für Sentimentalitäten. Allerdings sprechen die Zahlen (Quoten) eben eine deutliche Sprache FÜR einen Moderator, dem man zu seinem 20-Jährigen dann auch mal ordentlich auf die Schulter klopfen kann. Was will der SWR denn dem Mutterschiff ARD anbieten, wenn ein Stefan Mross mal keine Lust mehr hat? Vielleicht haben sie in Baden-Baden ja schon was im Giftschrank. "Immer wieder sonntags" als TikTok-Format, live aus dem Berliner Techno-Babel "Berghain", mit moderierenden Feen in Lack und Leder. Die Jagd auf eine junge Zuschauerschaft – da kann so mancher Schuss ordentlich in die Hose gehen, bei all dem "Fokus auf modernes und zukunftsgerichtetes Arbeiten".

Man muss es erwähnen: 2014, zum 10-jährigen Moderationsjubiläum von Stefan Mross, wurden gleich drei Sendungen verlängert. Zusätzlich wurde am 5. Oktober „Immer wieder Stefan – Die große Jubiläumsshow“ ausgestrahlt. Nochmal zehn Jahre später hat der Sender scheinbar seinen Anstand verkauft. Vielleicht, um sich das Silbereisen-Spektakel leisten zu können. Oder, weil die Millionen Mross-Fans, die jede "Immer wieder sonntags"-Sendung zum Erfolg machen, für den SWR wertlos sind. Bei Fans läuft es ja so: Leidet ihr Idol, leiden sie mit. Nur – wie lange noch? Ohne Stefan Mross ist das Format tot. Ohne die Mross-Fans ist das Format tot.

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