Kaum vorstellbar: Schlagersängerin Kerstin Ott war als Kind oft auf sich allein gestellt und musste sich durchsetzen. Im Schlagerpodcast verrät sie Oliver Polak, dass es Riesen-Ärger gab, weil sie in der Schule einen Mitschüler vermöbelt hat.
Kerstin Ott war ein Heimkind und kam mit sechs Jahren zu einer Pflegefamilie nach Norddeutschland. Dort hatte sie einen schwierigen Start. Die ersten Pflegeeltern waren nicht besonders liebevoll, und auch die ersten Tage in der Schule verliefen holprig.
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Kerstin Ott – als Kind schon selbstbewusst
Als sie zum ersten Mal allein zum Unterricht sollte, ist die kleine Kerstin in den falschen Bus gestiegen. „Ich bin mitten in Hademarschen ausgestiegen, weil ich gewusst habe: Okay, hier bin ich nicht beim ersten Mal lang gefahren.“ Aber die kleine Kerstin war plietsch – das ist norddeutsch und bedeutet pfiffig oder schlau – und wusste sich zu helfen. „Da war ein Friseur um die Ecke, und ich bin dann reingegangen, und ich habe dann gefragt, wo ich hin muss. Der Friseur hat mich dann nach Hause gefahren.“ Von diesem Mann ließ sie sich dann jahrelang die Haare schneiden.
„Blöder Ossi“ – Das lässt sie sich nicht gefallen
Am zweiten Schultag gab es dann richtig Ärger für Kerstin Ott. „Da hat so ein Bengel aus meiner Klasse ‚Blöder Ossi‘ zu mir gesagt“, erinnert sie sich. Die Schlagersängerin kommt zwar aus Westberlin und nicht aus Ostdeutschland, aber für die Mitschüler in Schleswig-Holstein war Berlin geografisch einfach Osten. Das junge Mädchen reagiert impulsiv: „Dem habe ich dann direkt eins auf die Nase gehauen. Der hat geblutet wie verrückt.“ erinnert sich Kerstin Ott noch sehr genau. Bei aller Wut – das war nicht ihre Absicht. Aber sie muss im Nachhinein doch schmunzeln. Ott: „Anscheinend habe ich gut getroffen.“
Kerstin Ott bleibt ihren Prinzipien treu
Natürlich bekam sie Ärger mit dem Klassenlehrer und wurde nach Hause geschickt. Sie sollte sich entschuldigen, aber das hat Kerstin Ott einfach nicht über die Lippen gebracht. Ein Charakterzug, den die erfolgreiche Sängerin heute noch in sich trägt: „Das habe ich mir bis heute beibehalten. Wenn ich weiß, das war richtig, was ich gemacht habe, dann entschuldige ich mich auch nicht“, lacht sie. Oliver Polak pflichtet ihr bei: „Das finde ich absolut richtig.“