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Köln lässt Roland Kaiser ungläubig zurück: „Frage mich, wie das geht“

Es wirkt fast wie gemalt. Leuchtend lugt die Abendsonne zwischen den dunklen grauen Wolken hindurch. Einer der letzten taghellen Momente an diesem Abend taucht die Bühne im Kölner Rhein-Energie-Stadion in ein warmes Licht. Es klingt fast ein wenig kitschig, wenn man bedenkt, dass es ausgerechnet bei dem Song passiert, der den Beginn von Roland Kaisers […]

Roland Kaiser
© Dominik Göttker

Roland Kaiser, Andrea Berg und Co.: Zu ihren Schlager-Hits tanzen Millionen

Ihre Musik können Schlager-Fans im Schlaf mitsingen. Wir stellen einige der größten deutschen Schlager-Stars vor.

Es wirkt fast wie gemalt. Leuchtend lugt die Abendsonne zwischen den dunklen grauen Wolken hindurch. Einer der letzten taghellen Momente an diesem Abend taucht die Bühne im Kölner Rhein-Energie-Stadion in ein warmes Licht. Es klingt fast ein wenig kitschig, wenn man bedenkt, dass es ausgerechnet bei dem Song passiert, der den Beginn von Roland Kaisers Karriere bedeuten sollte – „In the Ghetto“. Der Elvis-Klassiker, in dem der King den Lebensweg eines jungen Mannes nachzeichnet, der auf die schiefe Bahn gerät.

„Ein Lied voller Kritik an menschenunwürdigen Zuständen und voller Sympathie für all die Menschen, die auf der Strecke bleiben“, fasst Roland Kaiser es zusammen. Ein Lied aber auch, ohne das der 72-Jährige an diesem Abend wohl nicht vor weit mehr als 40.000 Menschen stehen würde.

Roland Kaiser spielt Konzert in Köln

„Für mich war der Song so wichtig, weil er der Song war, mit dem ich mich bei meinem ersten Produzenten vorgestellt, und daraufhin meinen Künstlervertrag unterzeichnet habe. Und deswegen sitze ich heute auch hier“, erklärt Roland Kaiser.

Und so war „In the Ghetto“ auch irgendwie ein Geschenk, und ein wichtiger Song für all diejenigen, die an diesem Abend in die Domstadt gepilgert waren. Und das waren einige. Die Zufahrtsstraßen zum Stadion, sie waren schon Stunden vor Konzertbeginn völlig überfüllt. Auch, weil nicht nur der Kaiser, sondern auch das Wetter mitspielen wollten.

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Bis auf einen kleinen Regenguss zu Beginn des Auftrittes war es trocken geblieben, an diesem Samstag. Bestes Kaiser-Wetter also. Und der Namensgeber sollte es zu nutzen wissen. Schon der Auftakt – ein Hit-Feuerwerk.

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Mit „Gut, dass ihr da seid“, „Ich glaub‘, es geht schon wieder los“ und dem Dr-Stefan-Frank-Titelsong „Alles was du willst“, heizte der 72-Jährige, der zu seinem 50-jährigen Jubiläum 50 Songs versprochen hatte, kräftig ein.

Jung und alt feiern den Kaiser

Komplette 50 Songs wurden es am Ende zwar nicht – dafür hatte der Gentleman des deutschen Schlager aber drei längere Hitmedleys eingebaut. Und das aus einem guten Grund. „Wenn ich jetzt wirklich 50 Titel singen würde, dann könnt ihr hier schlafen heute Nacht“, scherzte Kaiser. Das hätte zwar sicherlich der ein oder andere liebend gern getan. Die Stadt Köln jedoch hätte da sicherlich etwas gegen gehabt.

Roland Kaiser
Roland Kaiser spielte am Samstagabend (13. Juli 2024) in Köln.

Dennoch: Roland Kaiser wusste auch ohne Maximal-Überlänge zu überzeugen. Beispielsweise mit einer neuen Version von „Sieben Fässer Wein“, die am Ende gar den Interpreten ratlos zurückließ. Schließlich hatte das ganze Stadion mitgesungen, auch die „jungen Menschen“, wie Kaiser sie bezeichnet hatte. „Ich frage mich, wie das geht. 77 ist das gesungen worden, kennt ihr das wirklich, das Lied?“, grinste der Sänger ein wenig ungläubig.



Und so war es am Ende das, was Roland Kaiser mit dem Tourneetitel „50 Jahre – 50 Hits“ versprochen hatte, eine Reise durch die Zeit, verbunden mit der Hoffnung, dass wir in zehn Jahren alle zusammen „60 Jahre – 60 Hits“ feiern dürfen.