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Skandal: Mallorca-DJ fassungslos – „Ernsthaft?“

Die Diskussion erhitzte wochenlang die Gemüter des Landes: Sylt-Schnösel, die im Party-Suff „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ auf die Weise von Gigi D´Agostinos „L´Amour toujours“ sangen. Auch auf Volksfesten hörte man die rechtsradikalen Parolen aus den Kehlen von Neo-Nazis oder Menschen, die im Vollsuff die Kontrolle über das Mundwerk verloren. Jetzt hat auch Mallorca […]

Megapark
© IMAGO/Udo Gottschalk

Der Megapark: Das ist Mallorcas größte Diskothek

Der Megapark ist die größte Diskothek auf Mallorca. Was Besucher vor Ort erwartet, seht ihr im Video.

Die Diskussion erhitzte wochenlang die Gemüter des Landes: Sylt-Schnösel, die im Party-Suff „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ auf die Weise von Gigi D´Agostinos „L´Amour toujours“ sangen. Auch auf Volksfesten hörte man die rechtsradikalen Parolen aus den Kehlen von Neo-Nazis oder Menschen, die im Vollsuff die Kontrolle über das Mundwerk verloren. Jetzt hat auch Mallorca seinen „Ausländer raus“-Skandal.

Was war passiert? Am vergangenen Samstag (15. Juni) war im Megapark der Song für knapp 20 Sekunden zu hören. Sofort fingen vereinzelte Gäste an „Ausländer raus“ zu fordern. Der DJ wechselte daraufhin nach 20 Sekunden die Musik.

„Ausländer raus“-Parolen im Megapark auf Mallorca

DJ Juanco heißt der DJ, der zu diesem Zeitpunkt Schicht im Megapark hatte. Er ist der einzige mallorquinische DJ im Megapark – allerdings versteht er Deutsch – und an ihm ging bis zu diesem Zeitpunkt die Debatte vollständig vorbei. Umso erstaunter war er, als tatsächlich aus dem Publikum die menschenverachtenden Parolen gesungen wurden. „Das sind Ausländer und die singen ernsthaft in Spanien ‚Ausländer raus‘.“ Er ist fast ein bisschen amüsiert über die Absurdität des Geschehens.

++ Urlaub auf Mallorca: Baden an der Playa ist tabu – und das nicht ohne Grund ++

Zum Lachen ist den Megapark-Machern nicht zumute, als sie mit der Situation konfrontiert werden. Im Megapark arbeiten knapp 400 Menschen aus allen Herren Ländern. Die Bosse verweisen auf das Motto des Megapark: „United Party“ – gemeinsame Party. Dies gelte für alle Nationen, alle Rassen und alle Religionen. Hätten die Verantwortlichen etwas mitbekommen, hätten sie die Pöbel-Sänger allesamt hinausgeworfen, heißt es.



Bereits zum Saison-Auftakt gab es einen derartigen Vorfall im Ballermann-Biergarten Bamboleo, als knapp ein Dutzend Gäste die Schmäh-Version des Liebesliedes grölten. Der verantwortliche DJ Kai Büssow versicherte, den Song zukünftig nicht mehr spielen zu wollen, um ebensolche Szenen zu vermeiden. Und bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden keine Vorfälle mehr aus dem Laden in der Schinkenstraße gemeldet.

DJ Juanco hofft hingegen auf einen Publikumswechsel:  „Nach der EM kommen mehr Paare und internationaleres Publikum zu uns. Dann werden wir sehen, was passiert! Aber zum jetzigen Zeitpunkt werde ich die Finger davon lassen.“