Schlager-Star Michelle hat es gesagt: Schluss mit Karriere. Sie will nicht mehr. Weil sie nicht mehr kann. Dennoch tritt sie weiter auf – was viele Fans mindestens irritiert. Was dahinter steckt, hat ein Medienpsychologe Schlager.de erklärt…
Im Oktober vergangenen Jahres schockte Schlagersängerin Michelle (52) ihre Fans: Sie verkündete, mit der Musik Schluss zu machen. Der Grund: Das „Haifischbecken Schlagerbranche“, wie sie die angeblichen Zustände in einem „BILD“-Interview bezeichnete. Machtspiele, Lügen, Vertrauensmissbrauch. „Ich kann nicht mehr“, sagte Michelle. Und stieg wenige Tage nach diesem Satz in Florian Silbereisens ARD-Show „Schlagerbooom“ auf die Bühne, sang dort ihren Song „Das war’s für mich“. Theatralisch? Alles nur Theater? Denn schnell wurde klar: Da wird noch einiges von Michelle kommen.
+++ Michelle zeigt neues Foto – Fans reagieren geschockt! +++
Michelle möchte eine Türe schließen
Im April 2024 war Michelle Gast in der Talk-Show „Kölner Treff“, im Gepäck ihr neues Album „Flutlicht“, das sie zu promoten hatte. Da wiederholte Michelle die Vorwürfe: „Ich glaube, dass ich jetzt an diesem Punkt bin, wo ich sagen möchte: Das ist mein letztes Album. Ich möchte diese Tür schließen und mich um die Dinge kümmern, die inzwischen mehr mein Herz berühren, die mich glücklicher machen, als in dieser Branche zu verweilen.“
Michelle bleibt den Fans bis 2026 erhalten
„Flutlicht“ soll Michelles letztes Album sein. Der letzte Vorhang ist damit aber noch lange nicht gefallen: am 27. September 2024 tritt Michelle mit Band Open-Air im Schlosshof Wittenberg (Wittenberg) auf. Und vor knapp zwei Wochen verkündete Michelles Management: „Das Wochenende startet mit einer Mega-Nachricht: Michelle geht 2026 ‘Zum letzten Mal’ auf große Deutschland-Tournee.“ Titel der Tour: „MICHELLE – Zum letzten Mal – Flutlicht – Die Tournee 2026“. Start am 18. Januar 2026 (Lingen / Ems), Finale am 30. Januar in Magdeburg.
Und die Fans? Traurig – aber dennoch aus dem Häuschen? Nicht alle. Denn in den sozialen Netzwerken macht sich längst Unmut Luft. Unter anderem auf Michelles Instagram-Account wird heftig kritisiert. Dutzende Fans fragten sich, ob ironisch oder irritiert: „Ich dachte sie hört auf?“, „Ich dachte, sie hätte sich verabschiedet?“, oder „Wie oft eigentlich noch?“…
Michelle wirkt dabei sehr glaubwürdig, überhaupt nicht kalkuliert.
Professor Jo Groebel
Die Kritik – ist sie etwa berechtigt? Hat Michelle etwa nur ihren Abschied verkündet, um damit maximale Aufmerksamkeit für ihr Geschäft zu bekommen? Der Berliner Medienpsychologe Professor Jo Groebel zu Schlager.de: „Michelle wirkt dabei sehr glaubwürdig, überhaupt nicht kalkuliert. Eines ihrer Markenzeichen ist, dass sie immer ernst genommen wird, wenn sie Dinge sagt. Da gibt es sicherlich andere, bei denen Meinungsäußerungen, Befindlichkeitsgeständnisse, Absichten Karrierekalkül sind.“
Das, was Michelle im Moment sagt, muss man also ernst nehmen. Groebel weiter: „Eine ganz andere Sache ist, ob es dann auch nach Monaten oder sogar Jahren noch gilt. Man muss ihr das, was sie heute sagt, abnehmen. Aber das kann – gerade bei Michelle – in einigen Monaten oder gar Jahren wieder ganz anders aussehen. Michelle wirkt sehr ehrlich. Das, was sie in den Momenten sagt, ist auch das, was sie fühlt. Michelle ist eher ein Mensch der Emotionen, denn des Kalküls.“
Ihre Ankündigung, so Groebel weiter, sich von der großen Schlagerbühne zu verabschieden, habe natürlich einen Effekt auf alles, was sie sonst macht: Album, Auftritte, Tournee. „Die Aufmerksamkeit wird dafür geweckt.“
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Michelle im Nestbau-Modus
Der Medienpsychologe gibt zu bedenken: „Michelle hat eine junge Liebe, das Paar denkt an Adoptiv-Nachwuchs. Da trifft man Entscheidungen, die damit zusammenhängen. Für mehr Zeit, Nestbau. Was dann in zwei Jahren ist, das spielt da natürlich noch keine Rolle. Ich würde auch keine Prognose über zwei Jahre wagen, egal ob fürs Private oder Politische, Gesellschaftliche, Kulturelle.“
Ist Michelle ein bisschen Howard Carpendale?
Groebel nennt weitere Beispiele, bei denen die Etats dann doch nicht abgetreten sind. „Selbst Howard Carpendale oder ein David Bowie waren Ankündigungsmeister, das ging schon in den 70-ern los. Und 50 Jahre später waren sie immer noch auf Tournee. Das ist nicht Show, das ist nicht oberflächlich, das ist nicht Kalkül. Das sind eben momentane Befindlichkeitsäußerungen, die sich aus ihrer Situation ergeben.“
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