Dieses Dschungelcamp … Ich habe als Kriegsreporter das Balkan-Grauen überlebt. Ich entkam nur knapp der Lust auf mehr einer US-amerikanischen-Supersängerin („Good Girl Gone Bad“), war backstage gefangen beim Superdome in Düsseldorf. Mein Undercover-Vorsingen vor Dieter Bohlen wurde zu meinem“DSDS“-Waterloo (ich sang „You Are My Heart“ in Schlangenlederjacke, mit Schlangenlederstiefeln). Und ich habe das „Dschungelcamp“-Massaker der Nebendarsteller mitbekommen. Jetzt reicht’s. Nie mehr Dschungelcamp – Das ist ein Versprechen. Die Schlager.de-Redaktion hat entschieden: Es wird jetzt und in Zukunft keine Berichterstattung mehr von der Gestalten- und Seelen-Resterampe des RTL-Formats geben. Nicht zuletzt, aber vor allem nach den unsäglichen Geschichten um Flirt, Betrug, Trennung, Selbstmordandrohung, Notarzteinsatz, Verdächtigungen, Ausflüchten, Blabla von den Katzenbergers, Cordalis‘, Kleins, Woelkes dieser gruseligen (Schein)Welt
.
Dschungelcamp – die Show der Gestrauchelten & Vergessenen
Geschichten, die mit dem eigentlichen Inhalt der Show der Gestrauchelten und Vergessenen so wenig zu tun haben wie mit messbaren Lebensleistungen. Vergleichen wir doch mal: Daniela Katzenberger, Lustig-Blondchen aus der Trash-TV-Retorte. Von der Kellnerin in Mamas (Iris Klein) Bistro zum Nacktmodel, „Bild“-Girl, schließlich Trash-Dokus bei den Privaten („Goodbye Deutschland, „Daniela Katzenberger – natürlich blöd“. Ne – „natürlich blond“). Ehefrau von Costa Cordalis-Sohn Lucas, der seinem verstorbenen Vater jetzt ins „Dschungelcamp“ gefolgt war. Aus „einige Bekannte“ in Ludwigshafen am Rhein wurden so allein auf Katzenbergers Instagram-Account unglaubliche 2,2 Millionen Follower. Mehr braucht es nicht, um seinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten. Um öffentlich stattzufinden. Um Menschen aus dem Umfeld in konstruierte Star-Gefilde mitzureißen, die doch eigentlich echten Stars vorbehalten sein sollten. Wie zum Beispiel Helene Fischer. Oder Ireen Sheer. Oder Stefan Mross.
Was hat die Katzenberger mit Helene Fischer zu tun? Nichts.
Vergleichen wir das echte Stars-Trio doch mal mit den Möchtegerns. Helene Fischer gegen Daniela Katzenberger: Helene Fischer, Schlager-Königin – mit mehr als 13 Millionen verkauften Tonträgern gehört sie angeblich laut einer „Forbes Magazin“-Liste zu den weltweit bestverdienenden Musikerinnen, noch vor Celine Dion und Britney Spears. Mal von siebzehn Echos, acht Goldenen Hennen, drei Bambis und zwei Goldenen Kameras abgesehen. In München spielte Fischer zuletzt vor 150.000 Menschen. Instagram-Follower: 958.000 Follower. Gegen eben 2,2 Millionen bei Katzenberger. Und was noch? Trash-TV in Endlosschleife der Sinnlosigkeit. Helene Fischer macht mit ihrem Talent, ihrer Arbeit Millionen Menschen glücklich. Sie schafft etwas, was Müll nicht kann: Herzenswärme spenden.
Iris Klein – größte Leistung war eine Entgleisung
So ist es auch bei Schlager-Legende Ireen Sheer. Die Zahl ihrer Instagram-Follower (6017, kein Tippfehler) zeigt, wie leer der Social Media-Wahn ist. Denn Ireen Sheer hat in ihrer 50-jährigen Karriere über 20 Alben, mehr als 110 Singles veröffentlicht. Sie sang mit Legenden Gavin du Porter, Gilbert Bécaud und Cliff Richard. Und Katzenberger-Mutter Iris Klein (392.000 Follower) ? Ja, sie hat einen Wikipedia-Eintrag. Da steht: „Iris Klein, geb. Kruschwitz, ist eine deutsche Reality-TV-Teilnehmerin.“ Ihre größte Leistung neben der Fremdgeh-und-Trennungs-Arie am Rande der letzten „Dschungelcamp“-Staffel, war gleichzeitig eine ungeheuerliche Entgleisung. Ende 2017 teilte Iris Klein auf ihrer Facebook-Seite den Spruch „Eingezäunte Weihnachtsmärkte und offene Grenzen … Genau mein Humor.“ Der gesellschaftliche Mehrwert ihres Wirkens steckt genau in diesem einen Spruch.
Peter Klein ist wie ein Satz mit X
Und dann ist da ja noch ihr (Noch-)Ehemann …, wie heißt er nochmal, irgendwas mit Klein muss es sein, ja: Peter Klein. Der versuchte sich vor 12 Jahren in der Castingshow „X Factor“. Und scheiterte. Sein größter Erfolg in Sachen Karriere: „Das Sommerhaus der Stars“. Und auch da war’s ein Satz mit X – war wohl nix. Also, was hat ein Peter Klein (134.000 Instagram-Follower), was beispielsweise Schlagerstar Stefan Mross (38.800 Follower auf Instagram) nicht hat? Okay, Klein hat Luftpumpen-Muskeln. Stefan Mross dafür ist ARD-Dauerbrenner mit der Sendung „Immer wieder sonntags“, hat 23 Alben veröffentlicht, hat mit u.a. „Heimwehmelodie“, „La Pastorella“, „Santo Domingo“ und „Heilige Berge“ (Montagne Sante) Evergreens für Millionen geschaffen. Ach, ja. Da wäre ja noch die Fremdgeh-Auslöserin im unappetitlich öffentlichen Zoff Klein gegen Klein, Yvonne Woelke (79.000 Instagram-Follower). Woelke, wer? Okay. Jetzt reicht’s.