„Karat“-Frontman Claudius Dreilich hat vor über 20 Jahren den Job seines verstorbenen Vaters Herbert als Sänger in der Band übernommen. Zum 50.Bandjubiläum von Karat redet Claudius in einem Interview mit „Welt“ sehr offen. Besonders als er Megastar Peter Maffay im Herbst 1980, zwei Jahre, nachdem Karat „Über sieben Brücken“ veröffentlichte, mit diesem Song im Radio gehört hat…
„Als ich Peter Maffay damit das erste Mal im Radio hörte, war ich stinksauer, weil es eben nicht mein Vater war, der den Song sang. Ich verstand das damals nicht“, erzählt Claudius Dreilich in dem Interview. Zehn Jahre war er damals jung. Heute sieht er es entspannter: „Es war ein großes Glück, wie sich alles durch Peters Interpretation entwickelte, wobei der Mauerfall noch mit reinspielte. Vermutlich wäre der Song sonst nie ein gesamtdeutscher Kult-Hit geworden.“
Gemeinsam zum Welthit
Ende 1977 entsteht die Rockballade in einem Berliner Studio. Sänger Herbert Dreilich, Frontmann von Karat († 12.12.2004) überreichte das an den Texter Helmut Richter im Interhotel Gera. Für Helmut Richter war es damals schon klar, dass dieses Lief ein Welthit wird. Als „Über sieben Brücken musst du gehn“ direkt nach dem Abspann des gleichnamigen Films zu hören war, konnte man den Erfolg der Band nicht mehr aufhalten.
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Als Peter Maffay den Song damals im Radio hört, ist er sofort Feuer und Flamme. 1980 trifft er Karat in Wiesbaden, fragt nach einer Coverversion und bekommt grünes Licht. Seine Version wird ein Riesenhit und zehn Jahre später stehen Maffay und Karat dann sogar gemeinsam auf der Bühne.
Es bleibt nur zu vermuten, aber wahrscheinlich wäre Karat nicht so durch die Decke gegangen, wie mit diesem Zusammenspiel von Peter Maffay. Am Ende spielt es auch keine Rolle, denn die Band Karat wie auch Peter Maffay sind bis heute nicht aus dem Musikbusiness wegzudenken.