Die holländische Show-Master-Legende Rudi Carrell brachte seine Zuschauer jahrzehntelang zum Lachen. Doch hinter der Kamera soll er das komplette Gegenteil gewesen sein. Seine langjährige Kollegin Beatrice Richter denkt mit Angst an die Zusammenarbeit zurück.
Viele kennen Showmaster Rudi Carrell als Schauspieler, Sänger und Entertainer. Seit den Siebzigerjahren bis kurz vor seinem Krebstod im Jahr 2006 unterhielt der gebürtige Niederländer das Fernsehpublikum, wie kaum ein anderer. Besonders beliebt war er wegen seiner frechen Sprüche und der aufgedrehten, lustigen Art vor der Kamera. Doch sobald die Kamera aus war, soll er wie ausgewechselt gewesen sein. In einem Interview mit der ZEIT erzählte Schauspielerin Beatrice Richter von der gemeinsamen Zeit und ihrem Umgang mit dem Entertainer.
Rudi Carrell: „Er war ein Diktator“
„Er war ein Diktator, er wollte immer gewinnen, was für ihn hieß: Andere müssen verlieren“, sagte seine langjährige Kollegin Beatrice Richter. Carrell hätte in ihren Augen ganz genau gewusst, wie man die Schwächen anderer Menschen ausnutzen könne. „Er wusste, wo es wehtat.“ Das Bild von dem liebenswürdigen Showmaster bröckelt. Vor der Kamera soll er ein anderer Mensch gewesen sein. „Er strahlte eine unglaubliche Kälte aus“, so Beatrice.
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„Ich bekomme immer noch Todesangst, wenn ich an ihn denke“, sagt sie. Sie reagierte darauf mit körperlichen Beschwerden, musste sich vor gemeinsamen Auftritten übergeben und leidet bis heute an einer Magenschleimhautentzündung.
Vorwürfe kamen erst nach Rudis Tod
Als sie nach der ersten Staffel aufhören wollte, soll Rudi überrascht reagiert haben. „Das hat ihn getroffen, weil er mich gebraucht hat.“ Sie wollte nur weitermachen, wenn er sich mit einem Blumenstrauß vor ihr hinkniete und ihr die Füße küsst. „Das hat er wirklich getan, das war irre. Und ich habe weitergemacht.“ Ein Fehler? „Danach wurde es nur noch schlimmer und er immer gehässiger“, sagt Beatrice.
Ob sie Rudi Carrell je damit konfrontiert hat, ist nicht klar. Die Vorwürfe kommen erst Jahre nach dem Tod des Entertainers.