Über 60 Jahre ist es her, dass der Rock’n’Roll eine die Unterhaltungsmusik revolutionierte. Mit Chuck Berry, Jerry Lee Lewis, Fats Domino und Bill Haley gaben gleich mehrere Lichtgestalten der damals neuen Musikrichtung ein Gesicht. DER Rock’n’Roll-Star schlechthin sollte aber zweifelsohne Elvis Presley werden – der Name ist bis heute weltbekannt, und auch heute – über 40 Jahre nach dem Tod der Legende – ist sein Name noch bekannt und beliebt.
Erste Aufnahmen: Deutsche Versionen von Elvis-Songs
In den 1950er Jahren dachte man darüber nach, einen „deutschen Elvis“ zu kreieren. Zwar gab es mit Peter Kraus schon einen „deutschen“ Elvis (, wobei Kraus genau genommen Österreicher war), aber mit Ted Herold wurde dann ein junger Teenagerstar gefunden, der zunächst fast ausschließlich Elvis-Covers besang. Die erste Single („Ich brauch keinen Ring“) erschien 1958 – vor genau 60 Jahren. Passend dazu hat Telamo zum 60. Bühnenjubiläum die bemerkenswerte Compilation „Das Beste zum 60. Bühnenjubiläum“ auf den Markt gebracht. Aus den Anfangsjahren Ted Herolds stammen acht Titel aus den Jahren 1958 bis 1962. Teds größter Hit überhaupt, „Moonlight“, ist kurioserweise in einer englischen Version verkoppelt worden.
32 Songs der Teldec-Ära
Ein echter Leckerbissen sind die „satten“ 32 Songs aus der Telefunken / Teldec / East-West-Zeit, die auf der Hitzusammenstellung zu finden sind – mit dabei sind teilweise Schlager, die der geneigte Fan noch nie auf CD kaufen konnte (vielleicht abgesehen von einer teuren Bear Family-Kollektion). 1978 feierte Ted ein Comeback mit der Single „Abendwind“. Der Song findet sich ebenso auf dem Album wie sechs weitere Titel der 1979er Comeback-LP „Jetzt bin ich wieder zu Haus“.
Teds Comeback Anfang der 1980er Jahre nahm mit Auftritten in der ZDF-Hitparade Formen an. Auf der LP „Rock’n’Roll for President“ waren neben dem Titelsong gleich drei Titel enthalten, die es allesamt in die Singlecharts schafften und hier verkoppelt wurden: „Rockabilly Willy“, „Ahua“ und „Bill Haley“. Fans werden sich vermutlich besonders über den seltenen Titel „Frag nicht nach Judy“ freuen – damals eine B-Seite, die es nicht auf das Album geschafft hat.
Auch das dritte und letzte Teldec-Album, „Ready Teddy!“ hatte es in sich. Neben dem Titelsong und Charts-Singles „Die besten sterben jung“ und „Gib dein Ziel niemals auf!“ wurden fünf weitere Songs auf Teds Jubiläumsalbum verkoppelt. Echte Leckerbissen sind die seltenen B-Seiten „Wer nicht wagt“ (1983) und „Kannst du mir sagen?“ (1984) und „Rock’n’Roll Rendezvous“ (1985). Abgerundet wird die Compilation mit zwei viel gesuchten Maxi-Versionen, die Ted Anfang der 1990er Jahre bei East West veröffentlicht hat: „Vergeben, vergessen, vorbei“ und „Zeit für Tränen“.
Fazit
Während aus Teds früher (Polydor-)Zeit inzwischen recht viele CDs erhältlich sind, waren viele seiner Comeback-Songs der Teldec-Zeit nur schwer erhältlich. Dass Telamo mit Teds Jubiläumsalbum hier einen Schwerpunkt gesetzt hat, wird nicht nur die Ted-Herold-Fans freuen. – Es ist erstaunlich, dass trotz der prall gefüllten Doppel-CD weitere Titel vorhanden ist, mit denen man vielleicht noch eine erweiterte Edition befüllen könnte oder sogar einen „Teil 2“ erstellen könnte. Allen Rock’n’Roll-Fans können wir „Das Beste zum 60. Jubiläum“ nur empfehlen!