In den 80er Jahren und um die Jahrtausendwende herum gehörte Thomas Anders als Teil von „Modern Talking“ zu den kommerziell erfolgreichsten Sängern der Republik. Dass dieses Kapitel aus der Geschichte seines Lebens also weiterhin wie Kaugummi an ihm klebt, ist nicht von der Hand zu weisen. Im Juni 2003 spielten „Modern Talking“ ihr allerletztes Konzert in Berlin, seit dem ist das Duo Geschichte. Aber wie es so ist, ob nun Wilhelm Busch, die Brüder Grimm oder eben „Dieter und Thomas“: Geschichten werden immer wieder gerne erzählt und angehört!
Als Thomas Anders am vergangenen Freitag in der „NDR-Talkshow“ zu Gast war, kam die Sprache natürlich auf den größten Erfolg seines Lebens. Und selbstverständlich will man als Zuschauer und als Moderator immer noch ein bisschen mehr aus dem ehemaligen „Modern Talking“-Mitglied rauskitzeln. Seit gut drei Jahrzehnten sind die Titel von dem damaligen Duo, welches aus Thomas Anders und Dieter Bohlen bestand, Evergreens. Nur wenige Parties werden ohne Songs wie „You’re My Heart, You’re My Soul“ oder „Brother Louis“ zum Erfolg. Keine Tanzfläche bleibt und jeder Partygast trägt seine ganz eigene Erinnerung zu der Zeit, der Musik und „Modern Talking“ mit sich. Doch es bleibt die Frage: Wie konnte aus dem erfolgreichen Duo, eine so vergiftete Zwei-Staaten-Regierung werden?
Thomas Anders entzaubert „Modern Talking“
Für die Fans sah es immer so aus, als wären Dieter Bohlen und Thomas Anders auch im wahren Leben richtige Freunde. Doch das, was viele so interpretierten, hat Anders am Freitag in der NDR-Talkshow nochmals komplett entzaubert: „Ich muss das jetzt mal ent-romantisieren: Wir haben uns auf einer ganz anderen Ebene kennengelernt, er war mein Produzent. Er hat ‚You’re my heart, you’re my soul‘ geschrieben und produziert, der Song ging in die Charts, es gab einen Fantasienamen, das war ‚Modern Talking‘. Und die Plattenfirma sagte: ‚Dieter, jetzt stellst Du Dich mal hin, denn wir brauchen irgendjemanden. Da ist ein Lackschuh drauf, wir brauchen noch einen Turnschuh. Also sieh zu, dass Du Dich in den Fernseher reinstellst.'“ Es scheint, als wäre Anders bereits in den 80er-Jahren mit der Entscheidung, plötzlich als Duo Karriere zu machen, nicht wirklich zufrieden war. Doch heute sagt er: „Wir hatten das unverschämte Glück, in dieser Form diese unglaubliche Karriere zu machen, aber das heißt ja nicht, dass wir uns lieben müssen.“