Thomas Gottschalk beerdigt „Wetten, dass ..?“. Und verrät nun, warum er 36 Jahre nach seiner „Wetten, dass ..?“-Premiere bereit für die Rente ist.

Am 25. November 2023 wird die legendäre TV-Show „Wetten, dass ..?“ nach 42 Jahren und über 200 Ausgaben zum letzten Mal ausgestrahlt. Für viele Zuschauer ist dies nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch der Abschied von Thomas Gottschalk (73), der die Show zu einem TV-Klassiker gemacht hat.

Das Ende – auch, weil Gottschalk von den neuen Anforderungen in der Medienlandschaft scheinbar schlicht überfordert ist. Gendern, woke sein – korrekt, bis zum Verbiegen. Für Thomas Gottschalk offensichtlich eine Qual, der er sich nicht mehr stellen will. Gottschalk zu „Bild“: „Die Gefahr, missverstanden zu werden, ist bei mir einfach irre hoch. Weil ich Dinge so ungefiltert sage, wie sie mir einfallen. Heute musst du in deine Gedanken immer Sicherheitsfilter einbauen, damit sie dir nicht um die Ohren knallen.“

[articlequote quote=“Ich bringe aus meiner Vergangenheit vielleicht nicht unbedingt die richtigen Geisteshaltungen mit …“ copyright=“Thomas Gottschalk“]

Als Beispiel führte er den Klassiker „Rote Lippen soll man küssen“ an, der vor 60 Jahren populär war. „Wenn Cliff Richards hier mit dem Autobus herkam, der konnte sie alle küssen – ich durfte eigentlich keine küssen. Ich habe natürlich immer meine persönlichen Grenzen gesehen und das tue ich auch heute noch. Aber ich muss einsehen, dass die Zeiten sich geändert haben.“

Gottschalk reflektierte weiter: „Ich bringe aus meiner Vergangenheit vielleicht nicht unbedingt die richtigen Geisteshaltungen mit, die ich bräuchte, um heute noch zu funktionieren. Wenn mir der ‚Wetten, dass..?‘-Redakteur sagt, dass wir das große Glück haben, Cathy Hummels in der Sendung zu haben, die sich über die Ehe von Oliver Pocher und Amira Gedanken macht, da sage ich: ‚Echt? Aber was ist mit Sophia Loren passiert?‘.“

Thomas Gottschalk nachdenklich: Er kommt aus einer alten Welt

Thomas Gottschalk, ganz ungefiltert, wie man ihn kennt: „Da sind zwei Welten, die sich begegnen, und ich komme aus einer alten Welt und ihr alle aus Mittelerde oder so. Ich habe Angst, dass man mir irgendwann die Gäste auf der Couch erklären muss.“

Trotzdem betonte Thomas Gottschalk seine Liebe zu seinem Publikum und seinem angestammten Gebiet: „Deutschland, Österreich und die Schweiz habe ich immer auswendig hinbekommen. Die grüße ich heute noch morgens nach dem Aufstehen. Ich bin da in meinem Element. Ich bin da, wo ich hingehöre. Ich kann nur das. Aber das kann ich besser als andere …“