Mit Tony Marshall fing es an.
Der Tod kennt auch bei Schlagerstars keine Gnade. Diese Größen verließen uns 2023 für immer.
Tony Marshall († 85 Jahre) 3. Februar 2023
Ein Hit verschaffte ihm urplötzlich große Bekanntheit: „Schöne Maid“ aus dem Jahr 1971. Marshall etablierte sich als Interpret von Schlagermelodien, erreichte jedoch auch ein Staatsexamen als Opernsänger. Sein musikalisches Repertoire umfasste neben Klavier und Geige vier weitere Instrumente, und er beherrschte das Singen in acht verschiedenen Sprachen.
Roger Whittaker († 87 Jahre) 13. September 2023
Roger Whittaker war bis zu seinem Tod vom Schicksal gebeutelt © BMC Images / Dominik Beckmann
Roger Whittaker genoss als erfolgreicher Schlagersänger vor allem in Deutschland eine loyale Fangemeinde. Der 1936 in Kenia als Sohn englischer Eltern geborene Whittaker erlangte 1969 mit der Ballade „Durham Town“ seinen großen Durchbruch. Zu seinen herausragenden Erfolgen gehörten Hits wie „Albany“ und „The Last Farewell“. Whittaker nahm viele seiner Lieder auch in deutscher Sprache auf und war mit seiner sanften Baritonstimme häufig in der ZDF-Hitparade sowie in anderen TV-Unterhaltungsshows zu Gast. In den letzten Jahren zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück und verbrachte seine letzten Tage „friedlich und im Kreise seiner Familie“, wie seine Frau Natalie mitteilte.
Dieter Schneider († 86 Jahre) 22. September 2023
Dieter Schneider hinterlässt ein beeindruckendes musikalisches Erbe während seiner über 60 Jahre dauernden Karriere mit über 3.000 verfassten Liedtexten. Er schrieb für DDR-Schlagerstars wie Frank Schöbel („Gold in deinen Augen“), Chris Doerk („Jedes junge Mädchen wird mal geküsst“), Monika Herz („Kleiner Vogel“) und Inka Bause („Spielverderber“). Schneider übertrug auch Songtexte osteuropäischer Künstler wie Zsuzsa Koncz oder die Roten Gitarren ins Deutsche. Zusätzlich fungierte er als verantwortlicher Redakteur der DDR-Samstagabendsendung „Klock 8, achtern Strom“ im September 2023.
Hannelore († 81) 8. November 2023
Heino und Hannelore waren unzertrennlich, er fand sie sogar „geiler, als Leila“ … © BMC Images / Dominik Beckmann
Fast 50 Jahre kannten sie sich, 1979 die Hochzeit. Eine beeindruckende Liebe und Partnerschaft. Hannelore starb in dem gemeinsamen Haus in Kitzbühel (Österreich). Die enge Verbundenheit des Paares wurde oft in der Öffentlichkeit betont. Da war vor allem ihre grenzenlose Fürsorge für ihren Heino, mit bürgerlichem Namen Heinz Georg Kramm. Eine Anekdote, von der einmal Heino berichtete: „Wenn ich unterwegs bin, wird telefoniert, sodass mein Manager schon verrückt wird – alle halbe Stunde klingelt das Telefon, weil Hannelore besorgt ist.“ Diese liebevolle Aufmerksamkeit war ein Zeichen ihrer innigen Beziehung.
Gunther Emmerlich († 79 Jahre) 19. Dezember 2023
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Kurz vor seinem Tod gab Gunther Emmerlich noch ein Konzert © Agentur Emmerlich
Der in Eisenberg in Thüringen geborene Opernsänger und Entertainer, Gunther Emmerlich, verstarb überraschend zu Hause an Herzversagen im Alter von 79 Jahren. Er lebte lange in Dresden und war dem MDR-Publikum über Jahrzehnte hinweg gut bekannt. 1988 wurde der bärtige 1,93-Meter-Mann als singender Talkmaster zum DDR-„Fernsehliebling“ gekürt. 1990 erhielt er den „Bambi“-Fernsehpreis und 1997 das Bundesverdienstkreuz. Emmerlich hinterlässt eine beeindruckende musikalische und fernsehaffine Spur. Noch am Sonntag zuvor trat er bei einem Weihnachtskonzert in Lößnitz in Sachsen auf, und eine Woche zuvor in einer Schule in Ronneburg in Thüringen für den guten Zweck.