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Tony Marshall seit einem Jahr tot: Er hinterließ ein Abschiedslied!

Tony Marshall ist tot. Entschlafen am Donnerstagabend. Das wurde die Familie soeben mit. Schlager.de weiß: Es gibt ein Abschiedslied.

© TELAMO

Ein Leben für die Liebe und die Bühne

Tony Marshall – seit einem Jahr ist er nun tot († 16. Februar 2023). Seine „Schöne Maid“ trifft er nur noch im Himmel. Zumindest, bis er irgendwann wieder mit seiner Gaby vereint ist. Mit seinen vielen schönen Maids, die er im Diesseits beglückte, hatte Gaby zu Lebzeiten ihren Frieden gemacht. Für den Abschied auf Zeit hatte Tony Marshall mit einem Lied vorgesorgt: „Der letzte Traum“. Es ist sein Herzens-Vermächtnis …

Eine der ersten Autogrammkarten, die Tony Marshall Ende der 60-er Jahre signierte. ©DECCA

„Der letzte Traum“. Darin singt er mit sanfter Stimme: „Der letzte Traum ist immer noch in Farbe. In meiner Welt ist immer noch Musik. Und das Gefühl, das ich vom Leben habe. Es ist so groß, dass meine Seele fliegt. Der letzte Traum wird mich noch lange tragen. Er fängt mich auf, was immer auch geschieht“.

Das Video dazu, in sanften Sepia-Tönen getaucht, ruhige Kameraschwenks, Nahaufnahmen von Tony Marshalls Gesicht, in dem bewegte acht Jahrzehnte ihre Spuren hinterlassen haben. Ein langer, weißer Schal schmiegt sich um seinen Hals. Lange, schwarze Lederjacke, roter Pullover, der schwarze Stetson Trilby-Hut. Es fühlt sich an, wie Johnny Cash, „I See a Darkness“.

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Bora Bora ernannte Tony Marshall zum Ehrenbürger

Tony Marshall veröffentlichte etwa 120 Singles, trat auf Tausenden Veranstaltungen auf und moderierte über 40 TV-Shows. In den 70-ern nannte man ihn „Stimmungsmacher der Nation“. Kult-Produzent Jack White sei Dank. Der fand die richtigen Lieder zu Marshalls Stimmgewalt. Und machte aus dem Südsee-Hit „Nau-Haka-Taranga“ 1971 einfach den Song „Schöne Maid“ – ein Millionenseller.

Dabei wollte Tony Marshall ursprünglich ganz andere Musik machen. Zu Beginn seiner Karriere versuchte es der Baden-Badener mit einer deutschen Version des Chansons “Aline”. 1969 strebte er mit dem selbst geschriebenen Song “Your Lovin’ Man” eine internationale Karriere an. Kurios: Mit dem Megahit „Bora Bora“ wurde Marshall auch auf der Südseeinsel bekannt. Dort wurde er sogar zum Ehrenbürger ernannt.

„Ob blond, ob braun – ich liebe alle Frau’n“

So sehr wie einen Bora Bora-Urlaub verstand Tony Marshall auch das Leben zu genießen. Bei den Frauen ließ er nichts anbrennen. In einem Interview erzählte er mal frei von der Leber weg: „Ob blond, ob braun – ich liebe alle Frau’n. Alles andere ist doch nur Heuchelei.“ Seiner Gaby war der Sänger nie wirklich treu. Von Reue keine Spur. Marshall sagte dazu: „Schlechtes Gewissen? Nein, also bei mir nicht. Ich mache das, was ich will, und frage niemanden um Erlaubnis. Aus, fertig, Amen. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Für einen Seitensprung brauche ich mich bei niemandem zu entschuldigen.“

Und trotz all dieser Liebeleien gehörte sein Herz nur seiner Gaby. „Sie ist eine Göttin“, schwärmt er mal. Eine gnädige Göttin, ganz offenbar. Vor einem Jahr sagte Tony Marshall noch: „Würde ich heute die Bilanz meines Lebens ziehen: In der Summe ist alles dufte gelaufen.“ Dann soll es da oben so weitergehen. Ruhe in Frieden, Tony!