Ed Swillms, „Karat“-Keyboarder und Komponist von „Über sieben Brücken“, ist im Alter von 79 Jahren verstorben.
Karat – Über sieben Brücken von Ost nach West
Karat ist eine deutsche Band aus Berlin und wurde 1975 gegründet. Die Gruppe ist im Bereich der deutschsprachigen Rockmusik angesiedelt und zählte in der ehemaligen DDR zu den bekanntesten Musikgruppen. Als Namen für die Band wählten die Gründungsmitglieder den Markennamen Karat, der in der DDR für hochwertige Wein- und Sektgläser bekannt war. Unter dem Buchstaben K firmierte die Rockgruppe in der Zeit von Januar 2006 bis Juni 2007. Die Witwe des Karat-Sängers Herbert Dreilich hatte der Band zuvor die weitere Verwendung des alten Namens untersagt. Ein Berliner Gericht entschied schließlich zugunsten der Band, zu deren größten Erfolgen das Lied „Über sieben Brücken musst du gehen“ zählt. Allein in der DDR wurden bis zur Wende 1989 rund 750.000 Exemplare des Titels verkauft. Eine Coverversion von Peter Maffay machte den Song und die Band auch in der Bundesrepublik bekannt.Who is who? Wechselnde Besetzung, bleibender Sound
Die Gründungsmitglieder von Karat waren der Keyboarder und Cellist Ulrich Swillms, der Sänger und Bassgitarrist Henning Protzmann und Herbert Dreilich, ebenfalls Sänger und Gitarrist. Die drei Musiker kannten sich aus der gemeinsamen Zeit in der Band Panda Rhei, die die Sängerin Veronika Fischer begleitete. Mit anderen Künstlern spielten die drei Gründungsmitglieder unter dem Namen Karat beim Rundfunk der DDR verschiedene Aufnahmen ein, mit denen sie bei den Hörern gut ankamen. Im Juli 1976 formierte sich die Stammbesetzung von Karat: Der Gitarrist Ulrich Pexa, der Schlagzeuger Konrad Burkert und der Sänger Hans-Joachim Neumann, der bereits bei den Rundfunkaufnahmen mitgewirkt hatte, stießen hinzu. Neumann floh 1983 in die BRD. Herbert Dreilich etablierte sich als Leadsänger und prägte den Sound von Karat. Das erste Album der Musiker trug den Titel „Karat“. Im Jahr 1979 folgte „Über sieben Brücken“ mit dem Hit „Über sieben Brücken musst du gehen“. „Schwanenkönig“ und der „Blaue Planet“ waren weitere Alben vor der Maueröffnung. Im Westen war zuvor schon die Plattenfirma Teldec auf die Band aufmerksam geworden. „Albatros“ und „Der blaue Planet“ wurden in der Bundesrepublik zu Erfolgstiteln. Mit „Der Blaue Planet“ schaffte es Karat sogar auf Platz sieben der westdeutschen LP-Charts. Zwei Jahre später, 1984, veröffentlicht die Band das Album „Die sieben Wunder der Welt“, konnte damit aber nicht den ganz großen Erfolg wiederholen. Das erste Live-Album „Auf dem Weg zu euch“ erschien 1985 zum zehnjährigen Jubiläum. Die ersten Veröffentlichungen nach der Wende fanden nicht mehr den großen Anklang beim Publikum. Erst mit dem Album „Die geschenkte Stunde“ aus dem Jahr 1997 konnte Karat wieder an frühere Erfolge anknüpfen. Die Band hat während der bis heute andauernden Karriere zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem 1979 den „Kunstpreis der DDR“, „Die Goldene Europa“ und einen „Goldenen Bong“. Gründungsmitglied Ulrich Pexa und Schlagzeuger Konrad Burkert verließen die Band bereits 1976. Ein Jahr später folgte ihnen Hans-Joachim Neumann. Bassist Henning Protzmann stieg 1986 aus. 2004 verstarb der Sänger Herbert Dreilich, der ein Jahr später von seinem Sohn Claudius ersetzt wurde. Die weiteren aktuellen Bandmitglieder sind Bernd Römer (Gitarre) und Christian Liebig (Bassgitarre). Am Schlagzeug sitzt Michael Schwandt. Die Keyboarder sind Ulrich Swillms und Martin Becker.Licht und Schatten
„Licht und Schatten“ heißt nicht nur ein Album von Karat. So könnte auch die wechselvolle Karriere der Band umschrieben werden. In Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Orchester Kiel entstand 2013 das Live-Album „Symphonie“. Auch im sozialen Bereich ist die Band aktiv und hilft, Licht in Schatten zu verwandeln. So unterstützen die Musiker zum Beispiel seit Jahren mit Benefizaktionen die private Initiative „Kinderhilfe Afghanistan“ einer Regensburger Familie. Außerdem engagiert die Band sich auf vielfältige Weise zum Thema Organspende.
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Karat
Wissenswertes zur Geschichte und Karriere von Karat: Die Erfolge in der DDR, das Hitalbum vor der Wende „Der Blaue Planet“ und die wechselnden Besetzungen.