Credit: © DER PHOTOGRAPH Gerhard und Meinrad Kampitsch

Das Leben ist kein langer ruhiger Fluss. Vielmehr überrascht es uns mit Untiefen genauso wie mit Stromschnellen und vielen seichten Gewässern. Wenn man noch dazu im Sternzeichen des Wassermanns geboren ist, dann weiß man, dass der Ritt auf dem Fluss des Lebens zumeist viel mehr einer Rafting-Tour gleicht als dem sanften Schaukeln auf der Luftmatratze. Pia Vanelly ist Wassermann. Einspruch: Wasserfrau! Diese Unterscheidung ist wichtig, denn in ihrem Leben musste sie bisher oft ihre Frau stehen und wenn sie heute sagt‚ ich bin für mich alleine zuständig‘, dann sind das keine Worthülsen, sondern es ist eine Erklärung für vieles.

P = Pianistin, I = Interpretin, A = Autorin = PIA Vanelly

Pia, als Petra in Deutschland geboren, in Österreich aufgewachsen, verbrachte sie ihre Kindheit im steirischen Leibnitz und wurde dort vom Papa dereinst mit einem Keyboard überrascht. Mit vier Jahren bemerkt sie, dass, durch das Klimpern auf den Tasten in ganz bestimmten Kombinationen richtige Melodien werden können, und mit jedem neuen Keyboard, das der Papa nach Hause brachte, wuchsen auch die Fertigkeiten des Mädels. Mit 10 haderte sie in der Musikschule mit den Noten, hatte aber das Glück, auf einen Musiklehrer zu treffen, der das Talent des Kindes erkannte und den Schwerpunkt der Ausbildung auf Komposition legte. So dauerte es nicht lange und die ersten eigenen Titel entstanden. „Noten brauche ich bis heute nicht“, lacht Pia wenn sie an die Zeit zurückdenkt, wo ihr Notenschreiben fast ein wenig die Freude am Musik machen verdorben hätte. Sie komponiert und spielt nach Gefühl und Gehör, und wenn da die Sinne sagen, es passt, dann passt es auch. Es kam die Zeit, da begannen im Leben andere Werte eine Rolle zu spielen. „Ich bin ein absoluter Familienmensch. Mein eigenes Heim, die Kinder, Familienleben… Dafür lebe ich“, sagt sie und der Traum, den sie mit ihren eigenen Händen aufgebaut hat, ging in Erfüllung. Es folgte der mühevolle Weg zur ersten Sprosse auf der Karriereleiter. Ein Jahr später das erste Album, und der Terminkalender füllte sich zunehmend. Dann die Entscheidung endgültig ins Profi-Lager zu wechseln. „Es ging einfach nicht mehr. Im Laden stehen und am Wochenende auf der Bühne mein Bestes geben… ich habe die Kraft für meine Shows gebraucht, und seit zwei Jahren ist die Musik alles, um das sich mein Leben dreht… Fast alles…“, sagt Pia und ist stolz, das neue Haus fertig gebaut zu haben. Für sich, die Kinder, ihre Instrumente, auf denen sie ihre Lieder komponiert, und da eine Wasserfrau nicht einfach auf halber Strecke stehen bleibt, und der Nachwuchs das Talent der Mama geerbt hat, steht Tochter Vivien Vanelly mittlerweile auch gemeinsam mit ihr auf der Bühne. Vanelly! Aber der Name? Wir kam es dazu? Pia lacht: „Wenn ich das erzähle… Es ist eine irre Geschichte. Meine Anfangsbuchstaben haben eine spezielle Bedeutung. P = Pianistin, I = Interpretin, A = Autorin (Ich texte und komponiere all meine Songs selbst.)“ Der Name findet sich mittlerweile auf zahlreichen Plakaten, wird in der Musikszene immer populärer und mehr und mehr kristallisiert sich auch der Weg heraus, der ihr vorbestimmt ist. „Es geht um meine musikalische Eigenständigkeit. Meine Lieder hat das Leben geschrieben, und all die Überraschungen, gleich welcher Art, die es für mich so auf Lager hatte und auch noch haben wird, die fließen in meine Texte und Kompositionen ein. Lieder erzählen Geschichten und in meinen, da steckt viel von mir drin“, so Pia. „Ich habe noch viel vor!“