Eigentlich wollte Roland Kaiser im Jahr 1987 drei Konzerte im berühmten Friedrichstadtpalast geben. Doch damals war Deutschland noch mit einer Mauer getrennt. Seinem musikalischer Leiter drohte ein Einreiseverbot in die DDR. Doch Roland Kaiser kämpfte für ihn – mit Erfolg. Das alles geht aus seinen Stasi-Akten hervor…
Deutschland 1987. Geteilt in Ost und West. Berlin plante eine Konzertreihe zum 750. Bestehen. Auch Roland Kaiser sollte teilnehmen. Drei Konzerte waren für den Friedrichstadtpalast geplant, damals DEM DDR-Repräsentationsbau. Sein musikalischer Leiter Franz Bartzsch sollte natürlich dabei sein.
Der Musiker arbeitete damals mit vielen DDR-Künstlern zusammen, kehrte nach einem Auftritt in West-Berlin 1980 nicht mehr in die DDR zurück und bekam deshalb ein Einreiseverbot von der damaligen SED-Führung. Problem für Kaiser, denn ohne seinen musikalischen Leiter wollte er damals nicht auftreten. Zumal das Konzert im DDR-Fernsehen ausgestrahlt werden sollte.
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Roland Kaiser: Brief an Erich Honecker
Kurzerhand schrieb Roland Kaiser einen persönlichen Brief an den SED-Chef Erich Honecker. Darin bat er, Franz Bartzsch für die Konzerte im Friedrichstadtpalast einreisen zu lassen, denn ohne ihn würde er „Qualitätseinbußen“ sehen. Scheinbar drohte er sogar mit einer Konzertabsage!
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Offenbar hatte Roland Kaiser Erfolg, denn der Brief scheint bei dem Richtigen angekommen zu sein. Der Brief ist heute noch im Stasi-Archiv hinterlegt – mit dem Vermerk „Einverstanden“ von Erich Honecker. Offenbar wäre die Aufmerksamkeit zu groß gewesen, wenn Kaiser nicht aufgetreten wäre.
Roland Kaiser: Reise in die Vergangenheit
Für Bartzsch wird die Einreisesperre ausgesetzt (auch dieser Brief ist in den Stasi-Unterlagen zu finden) und die Konzerte konnten stattfinden.
Kaiser besuchte übrigens im Januar 2022 das Stasi-Unterlagen-Archiv und fand dort nicht nur den Brief an Höcker, sondern auch Unterlagen über seinen damaligen Auftritt im Friedrichstadtpalast und dem anschließenden Empfang. Eine spannende Reise in die Vergangenheit.
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