Veröffentlicht inNews

Kerstin Ott: Spielsüchtig & obdachlos – was sie daraus gelernt hat

Kerstin Ott steht mit ihrem Album „Best OTT“ auf Platz sechs der Charts. Ein Traum. Doch vor dem Traum erlebte sie den absoluten Albtraum!

© Brigitte Dummer / Schlager.de

Unfalldrama Auf Der Autobahn!

Kerstin Ott legte einen kometenhaften Aufstieg hin. Seit ihrem Karriere-Durchbruch 2016 ist sie aus der deutschen Schlagerlandschaft nicht mehr wegzudenken. Ein Traum für die Berlinerin mit dem Hang zur Zigarette. Doch vor dem Traum: Spielsucht. Obdachlosigkeit. Ein harter, gelebter Albtraum.

© Brigitte Dummer / Schlager.de Kerstin Ott ist längst eine feste Größe im Schlager-Zirkus. © Brigitte Dummer / Schlager.de

Mit „Die immer lacht“ landete Kerstin Ott den Hit des Jahres 2016. Und plötzlich konnte sie den Pinsel aus der Hand legen. Aus der selbstständigen Malerin wurde ein Schlagerstar. Den Weg dahin beschrieb sie bereits 2018. Wer den Titel ihrer Biografie „Die fast immer lacht“ richtig verstand, konnte erahnen, dass Kerstin Ott bittere Zeiten hinter sich hat. Spielsucht, Geldsorgen, Obdachlosigkeit. Schonungslos, was Ott sich von ihrer Seele schrieb. Noch heute wird sie danach gefragt. Und anders als so viele ihrer Kolleginnen und Kollegen, die mit ihrer Vergangenheit einmal öffentlich aufgeräumt hatten, dann lieber darüber schweigen, spricht sie. Um anderen Menschen, die an sich zweifeln, sogar verzweifeln, eine Hilfe sein zu können.

Ihr Adrenalin machte sie zum Spiel-Junkie

Zuerst die Depressionen, ihre Spielsucht. Ott im Interview mit „Gala“: „Ich wollte aus meinem Alltag flüchten. Ich habe mich damals noch dagegen gesperrt, mich mit mir selbst zu befassen. Ich war zudem ein kleiner Adrenalinjunkie und beim Spielen konnte ich das alles miteinander verbinden. Das hat mich angezogen.“ Irgendwann seien dann Schulden und sogar Obdachlosigkeit hinzugekommen. „Passiert ist es damals, weil ich in der Polizeiausbildung gewesen bin und festgestellt habe, dass dieser Job einfach nicht meiner ist“, erzählt Ott in der „Webtalkshow“. Sie erinnert sich: „Wie ich dann so bin, habe ich Hals über Kopf gekündigt und gedacht, dass sich in meinem alten Job etwas entwickeln wird. Leider war das dann zur Winterzeit. Ich habe nicht so schnell eine Wohnung bekommen, wie ich es mir erhofft hatte.“

Drei Winterwochen hauste Kerstin Ott in einem Auto

Sie habe damals keine andere Einnahmequelle gehabt, habe die Wohnung verloren. Ihr Bett: das Auto. Für drei, lange, bitterkalte Wochen. Daraus habe sie für sich eine Lehre gezogen, wie sie im Interview mit „Gala“ verrät: „Am Ende war es mein Optimismus und der Wille, nicht allzu lange in dieser Situation zu verharren. Ich habe den Glauben an mich selbst nie verloren, bin am Ball geblieben, habe gearbeitet und so bin ich da wieder herausgekommen.“ Mittlerweile ist Kerstin Ott zum Glück wieder die, „die immer lacht“.